Vom Keller bis zum Juwelier: Prozess um dreiste Raubtour durch Hamburg
Es handelt sich um eine regelrechte Raubserie, die die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten vorwirft: Im Februar 2024 soll ein Mann zuerst einen Privatverkäufer, dann ein Café, ein Kino und schließlich einen Juwelier überfallen haben. Dabei unterstützte ihn eine Frau, ist die Anklage überzeugt. Gegen beide startet am Donnerstag der Prozess vor dem Landgericht Hamburg.
Die Raubserie begann laut den Ermittlern am 6. Februar des vergangenen Jahres. Der Angeklagte soll einen Mann zu einem vermeintlichen Privatverkauf in ein Mehrfamilienhaus an der Geschwister-Scholl-Straße (Eppendorf) gelockt und ihn im Keller mit einer Schreckschusswaffe bedroht haben. Dann kam es zu einem Gerangel, der mutmaßliche Täter flüchtete ohne Beute auf einem Fahrrad.
Prozess Hamburg: Mutmaßlicher Räuber und Komplizin vor Gericht
Unmittelbar danach soll der Mann ein Eppendorfer Café überfallen haben. Der Anklage zufolge bedrohte er zwei Mitarbeiter mit seiner Waffe und forderte Bargeld. Wieder kam es zu einem Handgemenge, ein Schuss fiel. Mit 20 Euro Beute ergriff der Mann die Flucht.
Knapp eine Stunde danach soll der Angeklagte ein Kino in Harvestehude überfallen und 300 Euro erbeutet haben. Dabei schoss er laut Staatsanwaltschaft auf einen Angestellten.
Fette Beute beim Juwelier
Am 15. Februar folgte eine letzte Tat: Zusammen mit einem gesondert verfolgten Komplizen soll der Angeklagte einen Juwelier in Elmshorn überfallen haben. Die Beute: Schmuck im Wert von rund 25.000 Euro, plus 500 Euro Bargeld. Wieder wurde mit einer Schreckschusswaffe gedroht.
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Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten besonders schweren Raub und räuberische Erpressung in mehreren Fällen vor. Daneben ist auch eine Frau angeklagt. Sie soll Beihilfe zu den Taten geleistet und als Hehlerin fungiert haben. Den Ermittlern zufolge gewährte sie dem Angeklagten Unterschlupf, unterstützte ihn psychisch, versteckte die Beute und versuchte, sie zu verkaufen. (doe)
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