Verdi-Fahnde

Die Gewerkschaft Verdi ruft zum Warnstreik auf. Anders als bei anderen Ausständen werden jedoch keine Fahnen und Menschen in Warnwesten zu sehen sein. Foto: imago/Manngold

Verdi ruft zu Homeoffice-Streik in Hamburg auf

Dieser Streik wird auf den Straßen Hamburgs nicht sichtbar sein, Menschen in Warnwesten oder mit Fahnen wird es nicht geben: Die Gewerkschaft Verdi ruft für den kommenden Mittwoch zu einem ganztägigen Warnstreik auf – und zwar im Homeoffice.

Dazu aufgerufen sind die Beschäftigten im Versicherungsinnendienst, dessen bundesweiter Entgelttarifvertrag derzeit verhandelt wird. Trotz exorbitanter Gewinne für die Versicherungs-Arbeitgeber hat es für die Beschäftigten in der ersten Verhandlungsrunde Ende März 2025 kein Angebot gegeben, heißt es von der Gewerkschaft. Am Montagabend verlief eine weitere Verhandlungsrunde aus Sicht von Verdi enttäuschend.

Verdi will zwölf Prozent mehr Lohn

Michael Jacobsen, Gewerkschaftssekretär bei Verdi Hamburg: „Der Verdi-Forderung von zwölf Prozent für zwölf Monate stehen ganze 3,6 Prozent Angebot der Arbeitgeber im ersten Jahr gegenüber. Das ist ein Beleg mangelnder Wertschätzung für die Leistungen der Beschäftigten.“ Er nennt das Angebot „indiskutabel“.

Deshalb werden die Hamburger Beschäftigten nun zum Warnstreik aufgerufen. Zeitraum: Mittwoch 0 Uhr bis 24 Uhr. Er wird digital bzw. als Homeoffice-Streik durchgeführt. Auch die Streikkundgebung erfolgt digital.

12.000 Beschäftigte zum Streik aufgerufen

In Hamburg gibt es im Versicherungsinnendienst rund 12.000 Beschäftigte, bundesweit sind es rund 170.000. Am Mittwoch wird nur in Hamburg gestreikt. Neben dem Lohnplus von zwölf Prozent fordert Verdi unter anderem 250 Euro mehr für Auszubildende je Ausbildungsjahr sowie ihre unbefristete Übernahme.

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Die Verhandlungen mit den Arbeitgebern gehen am 23. Mai in Düsseldorf weiter. Sollte bis dahin kein adäquates Angebot vorliegen, könnten laut der Gewerkschaft weitere Aktionen folgen.

Der letzte Streik in Hamburg ist noch nicht lange her: Am 10. April legten 40.000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes, unter anderem in Bezirksämtern und im Landesbetrieb Verkehr, die Arbeit nieder. Verdi wollte damit während der damals laufenden Koalitionsverhandlungen von SPD und Grünen Druck machen – es ging um einen Tarifvertrag zur Altersteilzeit.

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