Alle Blicke auf Polzin: Trainer unter Druck – wie führt er den HSV aus der Krise?
Nun lässt sich die Krise nicht mehr wegdiskutieren. Das 1:2 gegen den KSC bedeutete für den HSV einen herben Rückschlag im Aufstiegskampf, der von vielen schon sicher geglaubte Sprung in die Bundesliga ist endgültig in großer Gefahr. Nun schauen alle auf Merlin Polzin: Schafft es der junge Trainer, seine erste große Krise zügig zu beenden? Oder bricht der HSV nun komplett ein?
Nach nur einem Sieg aus den vergangenen fünf Partien wird der Vorsprung auf die Verfolger immer geringer und beträgt nur noch drei Punkte. Dass der HSV überhaupt noch auf Rang zwei steht, hat er nur der Tatsache zu verdanken, dass die hinter ihm liegende Konkurrenz selbst regelmäßig patzt. Die angeblich so starke zweite Liga scheint in Wahrheit nichts anders als eine Mogelpackung zu sein, in der sich die Vereine selbst darin übertreffen, Chancen liegen zu lassen.
Der HSV hat weiterhin gute Chancen im Aufstiegskampf
Genau deshalb ist die Gelegenheit für den HSV, sein Ziel zu erreichen, weiterhin riesig. Wo aber will Polzin den Hebel ansetzen? Wie bringt er die Leichtigkeit zurück, die seiner Mannschaft ganz offensichtlich komplett abhanden gekommen ist?

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Der 34-Jährige wird in den kommenden Tagen vor allem den Versuch unternehmen, in die Köpfe seiner Spieler zu gelangen. Nach dem KSC-Spiel stellte er fest: „Wir haben uns im Vorwege auf genau diese Momente vorbereitet. Wir wussten, wie schwer es wird und dass wir nicht den Fehler machen dürfen, bei Rückschlägen an allem zu Zweifeln. Wir haben eine besondere Situation und müssen Bock auf sie haben.“
Der HSV hat ein extrem junges Trainer-Team

In der Theorie klingt das simpel. Wie es aber in der Praxis aussieht, wenn die Beine schwer werden und man eben auch etwas verlieren kann, musste Polzin am Sonntag mitansehen. Dass manchen Fan die Sorge umtreiben könne, ob Polzin und sein junges Trainer-Team um Loic Favé (32) und Richard Krohn (29) erfahren genug sind, um nun die richtigen Schlüsse zu ziehen, ist ihm bewusst.
Kommende Woche gastiert der HSV in Darmstadt
Bereits direkt nach dem Spiel begann der Coach mit der Aufarbeitung der Partie. „Ich habe der Mannschaft mitgegeben, dass das Wichtigste auch in der Endphase einer Saison ist, dass wir zusammenstehen“, berichtete er „Es wird jetzt sicherlich auch von außen der eine oder andere Ton ein bisschen lauter werden. Aber entscheidend ist, dass wir es als Mannschaft gemeinsam angehen, weil nur wir uns gegenseitig da durchhelfen können, zusammen mit den Fans. Wir müssen eng zusammenstehen. Und da mache ich mir keine Gedanken – die Jungs gehen in eine Richtung.“
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Vor allem aber müssen sie wieder erfolgreicher Fußball spielen als zuletzt. Wie sehen die Tage vor dem Darmstadt-Spiel aus? Am Montag bittet Polzin seine Profis zur Video-Analyse der KSC-Partie, am Dienstag hat die Mannschaft frei. Anschließend bleiben drei Trainingseinheiten, um alte Stärken neu zu entdecken – und vor allem den Kopf wieder flott zu machen. Genau dort wird sich alles entscheiden. Für Polzin, der als Assistenzcoach mit dem HSV bereits vier Mal den Aufstieg verpasste, dürfte es die schwerste Prüfung seiner noch jungen Trainer-Karriere werden.
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