Billstedt Täter

Die Überwachungskamera des Linienbusses dokumentierte des Angriff des 33-Jährigen Syrers Foto: Polizei Hamburg

Nach Messerangriff in Billstedt: Polizei fasst 33-jährigen Serientäter

Nach der brutalen Messerattacke an einer Bushaltestelle in Hamburg-Billstedt konnte die Polizei nun einen Tatverdächtigen festnehmen. Es handelt sich um einen 33-jährigen Mann, der bereits durch zahlreiche Straftaten aufgefallen sein soll.

Der Vorfall ereignete sich am Samstagabend, den 12. April, gegen 20.30 Uhr an der Bushaltestelle „Schiffbeker Höhe“ am Schiffbeker Weg. Ein Mann soll während der Busfahrt andere Fahrgäste mehrfach angehustet haben. Daraufhin wurde er aufgefordert, den Bus zu verlassen. Das tat er aber erst, nachdem ihn zwei Fahrgäste aus dem Bus stießen. 

Öffentlichkeitsfahndung führt zum Erfolg

Dann eskalierte die Situation: Der Mann zückte ein Messer und stach auf eine 30-jährige Rollstuhlfahrerin und einen 60-jährigen Mann ein. Beide wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Die Busfahrerin konnte durch ein schnelles Schließen der Türen einen Angriff auf weitere Fahrgäste und sie selbst verhindern.

Polizisten am Tatort, einer Bushaltestelle in Billstedt. Auch eine Rollstuhlfahrerin wurde attackiert. picture alliance/dpa/NEWS5 | René Schröder
Messerattacke an Bushaltestelle in Hamburg
Polizisten am Tatort einer Bushaltestelle in Billstedt. Auch eine Rollstuhlfahrerin wurde attackiert.

Nach dem Angriff leitete das zuständige Landeskriminalamt eine Öffentlichkeitsfahndung ein. Diese zeigte Wirkung: Nach mehreren Hinweisen aus der Bevölkerung identifizierte die Polizei einen 33-jährigen Syrer als mutmaßlichen Täter. Er wurde am Donnerstag an seiner Wohnanschrift in Hamburg-Billstedt vorläufig festgenommen. In seiner Wohnung stellten die Ermittler Beweismaterial sicher, das nun ausgewertet wird. Der Mann wurde in das Untersuchungsgefängnis gebracht und soll spätestens am Freitag einem Haftrichter vorgeführt werden. 

Firas A. – lange Akte, hoher Schaden

Nach Informationen des „Abendblatts“ handelt es sich bei dem Festgenommenen um Firas A., einen syrischen Staatsangehörigen, der 2015 als Flüchtling nach Deutschland kam. Seit dem 2. Dezember 2021 besitzt er eine unbefristete Niederlassungserlaubnis. Damit gilt er als subsidiär Schutzberechtigter und kann nur bei Vorliegen zwingender Gründe der nationalen Sicherheit oder öffentlichen Ordnung abgeschoben werden.

Firas A. soll in den vergangenen Jahren etliche Straftaten begangen haben. Laut „Abendblatt“ wurden dabei insgesamt Schäden in Höhe von rund einer Million Euro verursacht. Darunter: Sachbeschädigungen an 245 Autos im Westen Hamburgs mit einem geschätzten Schaden von 250.000 Euro, ein Raubüberfall auf eine 84-jährige Rentnerin sowie ein Brandanschlag auf das Fahrzeug seines ehemaligen Arbeitgebers.

Das könnte Sie auch interessieren: Sexuelle Belästigung in Kiez-Stripclub: „Sie zitterte und hatte Tränen in den Augen“

Die Polizei wollte diese Informationen auf Nachfrage der MOPO nicht bestätigen. In der Vergangenheit seien mehrfach Haftbefehle beantragt worden, jedoch ohne Erfolg. Auch eine Abschiebung wurde unter anderem von der CDU gefordert. Der Hamburger Senat erklärte dazu: „Die rechtlichen Voraussetzungen für eine Abschiebung des in Hamburg wohnhaft gemeldeten A. liegen aufgrund des Schutzstatus‘ nicht vor.“ Seit dem 6. Februar wird Firas A. zudem nicht mehr als Intensivtäter geführt.

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test