Azat Valiullin und Andreas Magaard diskutieren auf dem Platz

Azat Valiullin und Andreas Magaard vom HSV Hamburg Foto: IMAGO/Eibner

Lizenz nur unter Bedingung: Muss der HSV Hamburg wieder zittern?

Ein Jahr nach dem knapp vermiedenen Zwangsabstieg haben die Handballer des Handball Sport Verein Hamaburg die Lizenz für die Bundesliga erneut nur unter Vorbehalt erhalten.

Dies teilte die HBL am Donnerstag mit. Demnach muss der HSVH bis zum 5. Mai noch eine Bedingung erfüllen.

Die HBL fordert die Schließung einer Liquiditätslücke

„Die Bedingung sieht vor, dass bis zu diesem Zeitpunkt gegenüber der Lizenzierungskommission nachgewiesen wird, dass eine aktuell noch bestehende Liquiditätslücke geschlossen ist. Wird diese Bedingung nicht erfüllt, gilt die Lizenz als nicht erteilt“, hieß es in einer Mitteilung der Liga.



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Für den HSV komme die Situation „nicht unerwartet“, ließ der Klub in einem Statement wissen, der Verein arbeite „bereits an einer Lösung“. „Es geht in diesem Jahr um eine wesentlich kleinere Summe als in der letzten Saison und wir sind heute in einer anderen Lage als letztes Jahr“, sagte Geschäftsführer Christian Hüneburg.

Hüneburg bleibt optimistisch und setzt auf „Wachstumskurs“

Hüneburg betonte außerdem, dass er gemeinsam mit dem neu gewählten Aufsichtsrat und Präsidium daran arbeite, die finanzielle Situation des Vereins maßgeblich zu verbessern. „Wir kennen die wirtschaftlichen Treiber und setzen den Wachstumskurs konsequent fort. Uns allen war klar, dass wir nach den letztjährigen Schwierigkeiten nicht innerhalb eines Jahres den Turnaround schaffen und ab sofort nur noch perfekte Zahlen anbieten können. Die HSM ist ein mittelständisches Unternehmen, das nun Stück für Stück die Richtung ändert und Fahrt aufnimmt“, sagte er in der Pressemitteilung des HSV Hamburg.

Zwei entscheidende Figuren des Neustarts: Geschäftsführer Christian Hüneburg (l.) und Philipp J. Müller, Geldgeber und Aufsichtsrat, in der Trainingshalle des HSVH WITTERS
Christian Hüneburg und Philipp J. Müller geben sich in der Handball-Halle die Hand
Zwei entscheidende Figuren des Neustarts: Geschäftsführer Christian Hüneburg (l.) und Philipp J. Müller, Geldgeber und Aufsichtsrat, in der Trainingshalle des HSVH

Trotzdem zeigt der HSVH-Geschäftsführer sich optimistisch und glaubt, dass der Verein sich auf einem guten Weg befindet. „Wir gehen in unseren Planungen von einer positiven, aber in unseren Augen realistischen wirtschaftlichen Entwicklung aus und haben mit einigen neuen Ideen und Ansätzen schon gute Fortschritte gemacht, die bereits spür- und messbare Effekte haben.“ Weiter führte er aus: „Es liegt jetzt an uns, der Liga in der nächsten Saison zu zeigen, dass wir unsere Planungen und Ziele erreichen und auf diesem Wege weiteres Vertrauen aufbauen.“

Ein Investoreneinstieg könnte eine kurzfristige Lösung sein

Auch ein Einstieg von Investoren scheint beim HSV Hamburg nicht ausgeschlossen. HSVH-Aufsichtsrat Philipp J. Müller zeigte sich in der Pressemeldung offen gegenüber dieser Option. „Wir sind seit längerem in Gesprächen mit potenziellen weiteren Unterstützern, um den Verein breiter aufzustellen. Das ist ein fortwährender Prozess, über den wir die Finanzierung für die kommende Saison in den nächsten Tagen sicherstellen werden. Das wird uns gelingen, auch mit meiner Hilfe“ erklärte Müller.

Langfristig soll der HSVH aber auch ohne Investoren auskommen. „Unsere Restrukturierung läuft nach Plan und mein persönliches Commitment zum HSVH ist klar. Aber es ist unser aller Wunsch, zukünftig unabhängiger vom Engagement Einzelner zu sein“, wurde der Aufsichtsrat zitiert.

Letztes Jahr hatte der HSVH massive Lizenz-Probleme

Schon letztes Jahr hatte der HSV Hamburg massive Probleme gehabt, eine Lizenz zu erhalten. Die HBL hatte den Hamburgern ursprünglich die Lizenz entzogen, weil „der Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit durch Schließung der ermittelten erheblichen Liquiditätslücke“ nicht fristgerecht eingereicht worden war.

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Nachdem eine erste Beschwerde vom HSVH abgelehnt worden war, gab das Schiedsgericht dem HSVH recht und der Verein erhielt die Möglichkeit, die Bedingungen für die Lizenz nachträglich zu erfüllen. HSVH-Aufsichtsrat Müller zahlte den fehlenden Betrag und der HSVH konnte sich retten.

Bei Lizenzentzug droht der Zwangsabstieg für den HSVH

Sollte die Lizenz entzogen werden, würde ein Zwangsabstieg in die dritte oder vierte Liga drohen. In der Saison 2015/16 hatte der HSV die Lizenz wegen eines Insolvenzantrags verloren und war in die 3. Liga abgestürzt. (sid/vb)

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