Schneckenrennen um den Aufstieg: Reichen dem HSV sogar weniger als 60 Punkte?
Beim 2:4 gegen Eintracht Braunschweig erlebte der HSV am vergangenen Freitag einen herben Rückschlag im Kampf um den Aufstieg. Dieser hatte aber in der Tabelle sehr überschaubare Auswirkungen. Auch die Konkurrenz geriet größtenteils am 29. Spieltag mal wieder ins Straucheln. Ein Schneckenrennen auf der Zielgeraden der Saison zeichnet sich ab. Reichen am Ende diesmal sogar weniger als 60 Punkte für die Bundesliga?
Die Tendenz gab es schon nach der Hinrunde. Lediglich fünf Punkte lagen nach 17 Spieltagen zwischen Platz eins und neun. Die halbe Liga durfte in der Winterpause noch vom Aufstieg träumen. Geändert hat sich das Bild in der zweiten Saisonhälfte nicht. Auch fünf Spieltage vor Schluss sind noch neun Vereine im Kampf um die ersten drei Plätze dabei. Die beste Ausgangsposition hat weiterhin der HSV. Daran hat auch die Niederlage gegen Braunschweig nichts verändert. Selbst der Vorsprung auf Rang drei ist für die Hamburger kaum geschrumpft.
Fast alle Aufstiegskonkurrenten stolpern
Von den Teams, die nach 28 Spielen die ersten fünf Plätze der Tabelle belegt hatten, konnte am 29. Spieltag keines gewinnen. Köln verpasste mit einem 1:1 in Fürth den Sprung an die Spitze. Für Magdeburg (0:1 in Ulm) und Kaiserslautern (1:2 gegen Nürnberg), die beide den Abstand zum HSV auf drei Punkte hätten verkürzen können, setzte es jeweils bittere Niederlagen. Paderborn verlor das Verfolger-Duell gegen Düsseldorf mit 1:2. Die Fortuna steht nun punktgleich mit dem neuen Tabellendritten Elversberg auf Rang vier.

Für den HSV beträgt der Abstand auf Rang drei vor den letzten fünf Spielen komfortable fünf Punkte. Das klingt gut, der direkte Aufstieg ist damit weiterhin zum Greifen nah. Zur Wahrheit gehört allerdings auch: Seit Einführung der Drei-Punkte-Regel (Saison 1995/96) gab es noch nie einen Spitzenreiter in der Zweiten Liga, der nach 29 Spieltagen weniger als die vom HSV bislang geholten 52 Punkte auf dem Konto hatte. Lediglich der 1. FC Nürnberg führte in der Saison 2003/04 ebenfalls nach 29 Spielen die Tabelle mit 52 Zählern an. Am Ende wurde der Club mit 61 Punkten Erster. Es ist bis heute die schlechteste Ausbeute für einen Zweitligameister.
In dieser Saison könnte das nun noch mal unterboten werden. Geht es so weiter, werden am Ende nicht nur für den direkten Aufstieg, sondern sogar auch Platz eins weniger als 60 Punkte reichen. Dem HSV dürfte das am Ende ziemlich egal sein, sollte er nach dem 34. Spieltag auf einen der ersten beiden Tabellenplätze stehen.
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Klar ist auf der anderen Seite allerdings auch: Auf der Zielgeraden der Saison kann noch jede Menge passieren. Im Kampf um den Aufstieg stehen noch einige direkten Duelle wie Paderborn gegen Magdeburg, Elversberg gegen Düsseldorf oder Köln gegen Kaiserslautern an den verbleibenden fünf Spieltagen auf dem Programm. Eine entscheidende Rolle könnte es zudem auch für den nächsten HSV-Gegner Schalke geben. Die Knappen, die am Sonntag mit 0:2 bei Tabellenschlusslicht Regensburg verloren, müssen nach dem nun anstehenden Duell mit Hamburg noch in Kaiserslautern, gegen Paderborn, in Düsseldorf und gegen Elversberg ran.
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