Teilnehmer einer Kundgebung von Wissenschaftlern und Forschern protestieren am Lincoln Memorial unter anderem gegen Kürzungen bei den Etats und Stellenstreichungen.

Teilnehmer einer Kundgebung von Wissenschaftlern und Forschern protestieren am Lincoln Memorial unter anderem gegen Kürzungen bei den Etats und Stellenstreichungen. Foto: picture alliance/dpa | Thomas Müller

Nach Trump-Entscheidungen: US-Präsident bringt Wissenschaft gegen sich auf

Tausende Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in den USA haben gegen die Sparpolitik der Trump-Regierung in der Forschung demonstriert. In Washington, New York und anderen Städten protestierten sie gegen Kürzungen in ihren Forschungsetats, Stellenstreichungen und Zweifel an wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die Proteste standen unter dem Motto „Stand up for Science“. 

Bei der Kundgebung in Washington hielt eine NASA-Mitarbeiterin ein Schild hoch mit der Aufschrift „Viel Glück dabei, auf den Mars zu kommen, ohne Wissenschaft“. Sie spielte damit auf die Doppelrolle des Tech-Milliardärs Elon Musk an, der im Auftrag von US-Präsident Donald Trump massenweise Leute in Behörden und Ministerien entlässt und zugleich mit seinem Raumfahrtunternehmen SpaceX zum Mars strebt.

Andere Demonstranten betonten angesichts des jüngsten Masern-Ausbruchs und vieler Impfgegner in den USA die Bedeutung von Schutzimpfungen. Mehrere Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Kundgebung vor dem Lincoln-Memorial in Washington äußerten angesichts der Rauswürfe in Ministerien und Behörden durch Musks Spargremium Doge Angst um ihren Arbeitsplatz. 

„Wer wird Euch heilen?“

Ein Mann, der für eine Behörde arbeitet und sich um den Schutz von Fischbeständen kümmert, sagte der Deutschen-Presse-Agentur, in seinem Bereich seien bereits mehrere begabte junge Wissenschaftler gefeuert worden. Eine Professorin der angesehenen Johns Hopkins University äußerte sich angesichts der Lage besorgt um die Forschung. „Wer wird Euch heilen, wenn die Wissenschaftler nicht mehr da sind“, stand auf einem Schild.



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Mehrere Redner, darunter Demokratische Senatoren, betonten die Bedeutung von Wissenschaft. Senator Chris Van Hollen verurteilte die Kürzungen. Sie hätten nichts mit Effizienz zu tun, sondern würden vor allem Schaden anrichten. 

Trump-Regierung hat Kürzungen und Entlassungen angeordnet

Die US-Regierung hat seit dem Amtsantritt Trumps die Arbeit vieler Forschungseinrichtungen unter anderem durch Kürzungen, Entlassungen oder Ankündigungen und Androhungen davon deutlich schwieriger gemacht. Betroffen sind unter anderem die nationalen Gesundheitsinstitute NIH und die Wetter- und Ozeanografiebehörde NOAA. 

Experten warnen, dass dadurch etwa wichtige Forschung zu Krankheiten gestoppt werde oder Daten für Wettervorhersagen nicht mehr gesammelt werden könnten. Die Forschungseinrichtungen der USA galten bislang in vielen Bereichen als global führend und zogen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus aller Welt an.

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Zeitgleich zu den Protesten kündigte die US-Regierung an, der renommierten Columbia-Universität in New York Fördergelder in Millionenhöhe zu streichen. Begründet wurde die Entscheidung mit dem Vorwurf, die Hochschule habe jüdische Studierende nicht ausreichend vor Belästigungen und Bedrohungen auf dem Campus geschützt. (dpa)

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