• Christoph Ploß (CDU) und Friedrich Merz (CDU) dienen gerne im Kampf gegen Gendersprache.
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Kommentar: AfD überholt CDU – doch die fummelt lieber an der Gender-Zündschnur

Kommentar –

Binnen-I, Sternchen, Doppelpunkt? Für die einen ist das Gendern die einzige Form respektvoll zu sprechen, andere sehen darin Tugendterror und möchten es staatlich verbieten. Extreme auf beiden Seiten – und derzeit heiß diskutiert. Vor allem die CDU arbeitet sich gerade am Gendern ab – und wird währenddessen in Sachsen und Sachsen-Anhalt von der AfD als stärkste Kraft überholt.

Der Hamburger CDU-Chef Christoph Ploß scheint völlig entfesselt. Jeder Kanal wird genutzt, um die Welt wissen zu lassen, dass er nichts, aber auch gar nichts vom Gendern hält. In seinem Eifer fordert er sogar ein Genderverbot für staatliche Einrichtungen.

FDP sorgt sich um Prioritäten der CDU

Klar ist, das Thema Gendern muss diskutiert werden. Es jedoch zum großen Problem des gesellschaftlichen Zusammenhalts aufzubauschen ist billig. Selbst die FDP sorgt sich mittlerweile um die Prioritätenlegung der CDU. FDP-Chef Christian Lindner sah sich auf Twitter sogar bemüßigt, den Christdemokraten Tipps für den Wahlkampf zu geben.

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Wenn die CDU nach wie vor Volkspartei bleiben will, braucht sie mehr als Knallerbsen und Showeffekte für konservative Wähler. Die Rechten sind damit ohnehin nicht zu beeindrucken, sie haben ihre krassere Alternative schon längst gefunden. Statt aus Wahlkampfzwecken nur die kürzeste Zündschnur des Landes zu bedienen, braucht es eine clevere, durchdachte, langfristige Strategie gegen den fortlaufenden Rechtsruck. 

Die CDU sollte alle Anstrengungen darauf konzentrieren, die AfD wieder unter die 5 Prozent Hürde zu drücken – das wäre ein wirklicher Einsatz für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. 

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