Mit zeitweise bis zu 100 Traktoren blockierten Bauern am Montag ein Zentrallager von Aldi im Landkreis Harburg.
  • Mit zeitweise bis zu 100 Traktoren blockierten Bauern am Montag ein Zentrallager von Aldi im Landkreis Harburg.
  • Foto: picture alliance/dpa/Christian Charisius

Aldi und Amazon stundenlang blockiert: Das sagt der Discounterriese zum Bauernprotest

Bauern blockierten seit Sonntagabend ein Aldi- und ein Amazon-Lager im Landkreis Harburg. Mittlerweile ist der Protest beendet. Welche Folgen hatte die Aktionen für Aldi?

Der nicht angemeldete Protest lief seit Sonntagabend gegen 22 Uhr, wie ein Polizei-Sprecher der MOPO sagte. Die Bauern blockierten die Zufahrten eines Amazon-Lagers in Winsen (Luhe) und eines Aldi-Lagers in Stelle und ließen keinen Lieferverkehr durch.

Die Bauern kamen hauptsächlich aus den Landkreisen Uelzen und Lüchow-Dannenberg. Nachts seien vor dem Amazon-Lager circa 100 Traktoren vor Ort gewesen, bei dem Aldi-Lager sollen es 60 Fahrzeuge gewesen sein, so der Polizei-Sprecher. Am Vormittag waren dann vor dem Amazon-Lager aber nur noch zehn Trecker – dafür versammelten sich tagsüber vor dem Aldi-Lager bis zu 100 Landwirte mit ihren Traktoren. Wegen des Protestes kam es in den Gewerbegebieten zu längeren Staus.

Aldi: „Vereinzelte Verzögerungen bei der Auslieferung“ durch Bauern-Blockade

„Durch die zeitweilige Blockade der Zufahrtswege kam es zu vereinzelten Verzögerungen bei der Auslieferung der Frischewaren wie Obst und Gemüse, die wir täglich frisch an unsere Märkte liefern. Dennoch konnten wir zwischenzeitlich alle Frischetouren fahren. Die Logistikprozesse bei den anstehenden Touren haben wir angepasst, sodass wir die Warenverfügbarkeit für unsere Kundinnen und Kunden weitestgehend sicherstellen konnten“, teilte Aldi der MOPO mit.

Mit Bauern hätte das Unternehmen vor Ort den konstruktiven Dialog gesucht. „Gegen Mittag haben uns unsere Gesprächspartner mitgeteilt, dass sie die Blockaden beenden“, so ein Aldi-Sprecher weiter.

Die Bauern blockieren die Zufahrten zu einem Amazon-Lager in Winsen (Luhe) und zu einem Aldi-Lager in Stelle. JOTO
Traktoren vor Amazon-Lager
Die Bauern blockieren die Zufahrten zu einem Amazon-Lager in Winsen (Luhe) und zu einem Aldi-Lager in Stelle.

Bereits am Freitag hatte das Unternehmen ein Statement zu den Bauern-Protesten veröffentlicht. Darin heißt es: „Wir werden uns weiterhin für einen nachhaltigen strukturellen Wandel und für langfristige Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette stark machen. Bestehende strukturelle Herausforderungen müssen gelöst werden. Das ist aber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur von allen relevanten Partnern gemeinsam gelöst werden kann.“

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Amazon äußerte sich bislang nicht zu der Protest-Aktion. Wie die Polizei der MOPO sagte, werde nun von Amtswegen her werde ein Ermittlungsverfahren wegen Nötigung eingeleitet.

Schon in der vergangenen Woche kam es zu zahlreichen Bauern-Blockaden, auch in Hamburg. Die Landwirte protestieren gegen die Sparpläne der Ampel-Regierung – die diese zum Teil bereits wieder zurückgenommen hat. (elu)

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