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HSV-Profis protestieren vor dem Elfmeter
  • Die HSV-Profis um Sebastian Schonlau (vorne) protestieren bei Schiedsrichter Dr. Robin Braun wegen des Elfmeters, der zum 2:2 führte.
  • Foto: WITTERS

Ein Punkt ist zu wenig: HSV verspielt seine wohl letzte direkte Aufstiegs-Chance

Wieder nichts. Und das dürfte es dann mit dem direkten Aufstieg in die Bundesliga gewesen sein. Nach dem 2:2 (1:1) gegen Paderborn ist Platz zwei für den HSV in weite Ferne gerückt, das Remis gegen den Verfolger war der nächste Dämpfer. Sogar Rang drei und die Teilnahme an der Relegation könnten nun noch mal ernsthaft in Gefahr geraten.

Auf ihre Ehrenrunde gingen sie trotzdem und holten sich den Applaus der Fans ab. Doch die Gesichter der HSV-Profis sprachen Bände. Das war ihnen zu wenig, die Antwort auf das 2:3 in Magdeburg fiel letztlich nicht überzeugend genug aus.

HSV-Pleite in Magdeburg hat Spuren hinterlassen

Anstrengende Tage lagen hinter dem HSV. Die Pleite in Magdeburg hatte Spuren hinterlassen. Insbesondere die Fragen rund um Tim Walters Spielstil bestimmten die Woche und sorgten für lebhafte Diskussionen. Über die Rückendeckung von Sportvorstand Jonas Boldt freute sich der Trainer und antwortete noch vor dem Anpfiff entsprechend. „Wir haben zusammen viel erreicht“, ließ er im Sky-Interview wissen. „Wir haben zusammen eine Identität für den HSV geschaffen.“


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Ob Walter in seinen knapp zwei HSV-Jahren wirklich so viel erreicht hat, wie er behauptet, darüber ließe sich wohl zumindest aus sportlicher Sicht vortrefflich streiten. Eines aber hat der Trainer definitiv geschafft: Wer in den Volkspark pilgert, bekommt etwas geboten. Das war auch diesmal so.

An den Fans lag es definitiv nicht, dass der HSV die Partie nicht für sich entscheiden konnte. 57.000 waren gekommen und machten einen Höllenlärm. Zum fünften Mal in Folge war der Volkspark ausverkauft. Als der Anhang wieder nach Hause abzog, war es jedoch die Skepsis, die bei ihm überwog.

HSV verpennte den Start gegen Paderborn völlig

Dabei hatten sie alles gegeben, auch nach dem furchteinflößenden Start, den die Profis hinlegten. Schnell hätte der Schuss nach hinten losgehen können, sofort brachten die Gäste den total verunsicherten HSV in Verlegenheit. Schonlau rettete vor der Linie gegen Conteh (1.), Paderborns HSV-Leihgabe Rohr köpfte an den Pfosten (2.), Keeper Heuer Fernandes parierte gegen Muslija (4.) und Justvan (5.). Ordentlich was los, aber nur vor dem HSV-Tor.

Die Fans aber gaben Gas, halfen ihren Profis – und die fingen sich. Reis scheiterte noch knapp (31.), dann aber drückte Glatzel Dompés Flanke über die Linie – das 1:0 (39.). Balsam auf die Seele des zuletzt eher glücklosen Torjägers, der seinen 18. Saisontreffer feiern konnte.

Blöd nur, dass die Führung nicht lange hielt. Rohrs Foul an Meffert wurde übersehen, kurz darauf schlenzte Justvan den Ball zum 1:1 ins Hamburger Netz (43.). Und noch mal Pech vor der Pause: Heyer stand bei seinem Kopfballtor (45.+1) im Abseits.

Sonny Kittel bracht den HSV nach der Pause in Führung

Dennoch: Der HSV war jetzt da – und unterstrich genau das kurz nach dem Wechsel. Kittel, der sich nach seinem lang anhaltenden Formloch zum Leistungsträger aufschwingt, hatte einen Geistesblitz, klaute Paderborns Müller den Ball in letzter Linie, dribbelte an Keeper Huth vorbei und traf zum 2:1 (49.). Der Volkspark bebte. So wach, so willig wollen die Fans ihren HSV sehen.

Und dennoch: Es reichte nicht. Heyer vergab den Matchball, grätschte die Kugel nach Dompés Vorarbeit am leeren Tor vorbei (59.). Stattdessen fiel die letzte Bude des Abends auf der aus Hamburger Sicht falschen Seite. Nach Muheims Tritt gegen Muslija gab es Elfmeter, den der Gefoulte souverän verwandelte – 2:2 (73.). Heuer Fernandes rettete dann gegen Pieringer zumindest den einen Zähler (77.).

Ein Punkt ist für den HSV zu wenig im Aufstiegskampf

Für den HSV dennoch zu wenig, um Druck auf Heidenheim ausüben zu können. Der Konkurrent könnte am Sonntag mit einem Sieg gegen Magdeburg auf sechs Zähler davonziehen. Dazu kommt: Düsseldorf und ​​​​​​​St. ​Pauli kommen von hinten, könnten nun bis auf vier Zähler an den HSV heranrücken.

„Wir sind sehr enttäuscht“, ließ HSV-Mittelfeldmann Meffert wissen. „Nach einer wackligen Anfangsphase haben wir ein gutes Heimspiel gemacht. Es hat nicht viel gefehlt, das macht es umso ärgerlicher.“

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Das Problem des HSV: Die Rückrunde hat sich längst zur Berg- und Talfahrt entwickelt. Von den letzten zehn Partien gewannen die Rothosen ganze drei. Vor allem deshalb wird es nun richtig eng im Saison-Schlussspurt.

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