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Die HSV-Profis vor dem 2:2 gegen Darmstadt
  • Mit fünf Punkten aus vier Partien legten die HSV-Profis nur einen durchschnittlichen Saisonstart hin.
  • Foto: WITTERS

Vorm Transfer-Finale: HSV wird zum großen Rätsel der Liga

Am 31. August ist alles vorbei, so lange hat der HSV noch die Chance, auf dem Transfermarkt tätig zu werden. Nachdem der Verein den schlechtesten Zweitligastart seiner Geschichte hinlegte (fünf Zähler aus vier Partien) läuten bei vielen Fans bereits die Alarmglocken. Muss der HSV zwingend reagieren, um im Aufstiegskampf überhaupt eine Rolle spielen zu können?

Die vermeintlichen Giganten der Liga tun sich schwer. Das gilt neben dem HSV insbesondere auch für Schalke, Werder, Düsseldorf und Hannover (je vier Zähler). Das Bundesliga-Unterhaus entpuppt sich Woche für Woche als Wundertüte. „Man kann zurzeit nie sagen, wer der Große und wer der Kleine ist“, resümierte HSV-Trainer Tim Walter nach den ersten Spieltagen, mahnt jedoch: „Wir sind beharrlich und geduldig.“

Nur: Reicht das, was der HSV anzubieten hat, auch wirklich, um ein gewichtiges Wort im Kampf um den Aufstieg mitzuspielen?

Onana, Gjasula und Dudziak verließen den HSV kürzlich

Ob und wie sehr der Kader in dieser Woche noch aufgepeppt werden soll, ist offen. Durch die Abgänge von Amadou Onana (Lille), Klaus Gjasula (Darmstadt) und Jeremy Dudziak (Fürth) nahm der HSV etwa acht Millionen Euro ein – und könnte davon knapp die Hälfte wieder investieren. Insbesondere im zentralen Mittelfeld und offensiv auf dem Flügel herrscht Bedarf. Doch ob die Bosse wirklich zuschlagen, ist längst nicht gesagt.

Die Transfer-Frage ist intern zur Grundsatz-Diskussion geworden. Will der HSV seine jungen Talente wie Jonas David (21) und Anssi Suhonen (20) weiter fördern und regelmäßig spielen lassen? Oder verpflichtet er noch zwei, drei neue Kräfte – und nimmt dafür in Kauf, dass die Youngster eventuell draußen sitzen?

Der HSV setzt verstärkt auf Talente aus dem eigenen Nachwuchs

Grundsätzlich ist der eingeschlagene Weg, verstärkt auf den eigenen Nachwuchs zu setzen, sicher lobenswert. David, Suhonen, dazu Angreifer Robin Meißner (21), die zurzeit verletzten Josha Vagnoman (20) und Stephan Ambrosius (22) haben das Zeug, sich gut zu entwickeln. Aber hat der HSV auch tatsächlich die Zeit dazu? Oder muss er es in Kauf nehmen, dass der Aufstiegszug so auch im vierten Jahr in Folge ohne den einstigen Bundesliga-Dino abfährt?

Insbesondere die Personalie David könnte noch Zündstoff in sich bergen. Walter setzt total auf den Youngster, der zuletzt gegen St.Pauli und Darmstadt aber patzte und bei weitem nicht so gute Zweikampfwerte aufweisen kann, wie der aufs Abstellgleis degradierte Routinier Toni Leistner (kam in dieser Saison noch keine Minute zum Einsatz). Wie lange kann es sich Walter aber erlauben, Entwicklung vor Erfahrung – und damit vor mehr Sicherheit im Defensivbereich zu setzen?

Leistner selbst wird möglicherweise nicht mehr lange als Alternative zur Verfügung stehen. Die HSV-Bosse spekulieren darauf, dass der 31-Jährige den Verein noch vor dem Ende der Transferperiode verlässt. Andernfalls droht ihm wohl ein zermürbendes Reservistendasein.

HSV-Bosse prüfen Transfer-Optionen

Aber verstärkt sich der HSV auch noch? Walter und die sportlichen Entscheidungsträger sind von ihrem Kader grundsätzlich überzeugt. Ein, zwei konkrete Verhandlungen führen die Bosse, allerdings mit der klaren Maxime, nur Transfers tätigen zu wollen, die den HSV wirklich weiterbringen. Zerschlagen sich diese Optionen, ist es durchaus möglich, dass nichts mehr passiert – und dann erst im Winter nachgebessert werden könnte.

Bis dahin dürfte sich allmählich auch die Spreu der Zweiten Liga vom Weizen trennen. Ob der HSV dazu zählen wird, dürfte zunächst mal eines der größten Rätsel dieser Saison bleiben.

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