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Niklas Süle auf der BVB-Bank neben Moukoko, Reyna und Sancho
  • Niklas Süle kam in der Hinrunde gerade einmal auf vier Einsätze.
  • Foto: IMAGO/Steinbrenner

„Hatten uns mehr erhofft“: Kehl zählt BVB-Sorgenkind Süle im TV an

Niklas Süle gerät bei Borussia Dortmund immer mehr auf das Abstellgleis. Damit ist für ihn auch die Heim-EM in großer Gefahr.

Niklas Süle wollte nur noch weg. Nach seinem Kurzeinsatz in Darmstadt duschte er in Rekordzeit und verschwand im Anschluss sichtlich angefressen als Erster wortlos im Mannschaftsbus von Borussia Dortmund. Dafür redete Sebastian Kehl tags darauf Klartext – und der TV-Auftritt des Sportdirektors dürfte Süle überhaupt nicht geschmeckt haben.

„Wir hatten uns mehr erhofft“, sagte Kehl bei Sky90 über den Innenverteidiger, der im Sommer 2022 vom deutschen Rekordmeister Bayern München zum BVB gewechselt war. „Er kann mehr, und ich erhoffe und erwarte mir in den nächsten Monaten auch mehr von ihm“, fügte Kehl an. Im Sommer war Süle schon vom damaligen Bundestrainer Hansi Flick öffentlich angezählt worden.

Süle nicht einmal dritter Innenverteidger

Süle brachte es in der Hinrunde der Fußball-Bundesliga auf gerade einmal vier Einsätze über die komplette Spielzeit. Dabei zählt der 28-Jährige zu den Top-Verdienern im Kader des Vizemeisters. Beim Sieg in Darmstadt (3:0) wurde er erst in der 88. Minute eingewechselt, obwohl sich Innenverteidiger Mats Hummels vor der Begegnung mit einem Infekt abgemeldet hatte.

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Statt wie erwartet Süle an die Seite von Nico Schlotterbeck zu stellen, zog Trainer Edin Terzic Kapitän Emre Can aus dem Mittelfeld zurück. „Wir haben uns dafür entschieden, dass wir Emre mit seiner Präsenz, seiner Kopfballstärke und seinem Tempo in der Position haben wollen“, begründete Terzic seine Wahl. Präsenz, Kopfballstärke, Tempo? Eigentlich Eigenschaften, die einen formstarken Süle auszeichnen.

Süle wollte in der Rückrunde von sich überzeugen

Doch die leidige Fitness-Debatte hat wieder Fahrt aufgenommen. In der Vorbereitung in Marbella überzeugte Süle nicht, in den Testspielen gegen AZ Alkmaar (2:2) und Standard Lüttich (3:3) agierte er fehlerhaft. „Der Trainer hat auf die letzten Tage reagiert und war, glaube ich, auch im Trainingslager nicht 100-prozentig zufrieden mit ihm“, betonte Kehl.

Dabei hatte Süle Besserung gelobt, denn mit seinem ersten Halbjahr sei er „sehr unzufrieden“ gewesen. Es sei nicht sein Anspruch, so wenig Einsatzzeiten zu bekommen. In der Rückrunde wolle er absoluter Stammspieler werden, hatte der ehemalige Münchner in der Winterpause noch forsch angekündigt. Doch den Worten folgten bislang keine Taten.

Für Süle geht es auch um den EM-Platz

Bleibt für Süle nur die Reservistenrolle im Verein, ist auch seine Nominierung für die Heim-EM in großer Gefahr. Julian Nagelsmann berief zwar zuletzt Süle anstelle von Schlotterbeck, doch ohne regelmäßige Einsatzzeiten könnte auch der Bundestrainer umdenken. „Er kann ein wichtiger Spieler werden, wenn er richtig fit ist“, sagte DFB-Sportdirektor Rudi Völler zuletzt über Sorgenkind Süle.

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Terzic umschiffte das Thema nach dem Spiel bei den Lilien elegant. Doch die Zeichen waren eindeutig: Bei Borussia Dortmund gebe es „harte Entscheidungen“, sagte er. Super Spieler würden in der Startelf stehen, super Spieler draußen sitzen und super Spieler fehlen. Süle zählt derzeit zur zweiten Gruppe. (jh/sid)

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