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Stromnetz
  • Das deutsche Stromnetz ist im Visier russischer Hacker.
  • Foto: picture alliance/dpa | Christophe Gateau

Kritische Infrastruktur: „Russland ist in unseren Netzen“

Als seien die Probleme mit der Energie-Versorgung nicht schon groß genug: Offenbar haben russische Hacker das deutsche Stromnetz stärker ausgespäht, als bisher angenommen. Die Spuren führen zum russischen Geheimdienst FSB.

Was Hacker-Angriffe bewirken können, war im Dezember 2015 in der Ukraine zu beobachten. Damals wurden die IT-Systeme mehrerer Umspannwerke mit einer Schadsoftware infiziert und abgeschaltet. Mehr als 200.000 Menschen waren betroffen, der Strom fiel bis zu sechs Stunden lang aus.

Die Gruppe „Berserk Bear“ steckt hinter Angriffen

In Deutschland wären die Schäden wohl erheblich größer. Dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg ist es nun gelungen, den Drahtzieher einer breit angelegten Spionage-Aktion zu indentifizieren, wie der Bayerische Rundfunk und der WDR berichten: Pawel A. soll Chef der Gruppe „Berserk Bear“ (oder auch „Dragonfly“) sein, die die Strom- und Wasserversorgung in Deutschland ausspioniert hat.

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In den USA ist die Gruppe bereits angeklagt worden. Sie soll zum „Center 16“ des FSB gehören, das es der russischen Regierung ermöglicht, kritische Infrastruktur zu beschädigen.

Russischer Geheimdienst soll EnBW ausspioniert haben

Konkret wird Pawel A. vorgeworfen, dass er eine Tochterfirma des Stromerzeugers EnBW infiltriert hat. Auch ein Angriff auf den Energieriesen Eon hat es demnach gegeben. Dazu benutzen die Hacker ein gefälschtes 35-seitiges Dokument, das beim Öffnen Zugangsdaten abgriff. Die Bundesanwaltschaft hat inzwischen Haftbefehl gegen Pawel A. erlassen.

BND-Vize: „Russland ist in unseren Netzen“

Die Angst ist groß, dass es der Gruppe bereits gelungen sein könnte, sich dauerhaft in der kritischen Infrastruktur festzusetzen. Wolfgang Wien, Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes (BND): „Wir müssen uns bewusst sein: Russland ist in unseren Netzen.“

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