Der kanadische Premierminister Justin Trudeau
  • Kanadas Premierminister Justin Trudeau während des G20 Gipfels. Die Beziehung zwischen China und Kanada ist angespannt – nun rüffelte Xi Jinping Trudeau.
  • Foto: dpa/Christoph Soeder

„Das ist nicht angemessen“: Xi Jinping rüffelt Kanada-Premier Trudeau

Verärgert hat sich Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping bei Kanadas Premierminister Justin Trudeau über mangelnde Vertraulichkeit nach einem bilateralen Gespräch beschwert – vor laufender Kamera.

In der Videoaufnahme eines kanadischen Filmteams ist Xi Jinping mit Justin Trudeau zu sehen. Frustriert wirft er ihm vor: „Alles, was wir gestern diskutiert haben, ist Zeitungen zugespielt worden. Das ist nicht angemessen.“ Die Beschwerde trug sich zu am Rande des Gipfels der großen Wirtschaftsnationen (G20) im indonesischen Bali. Xi Jinping weiter: Das sei nicht die Art, wie ein Gespräch behandelt werden sollte. 

Wer ernsthaft sei, führe den Dialog mit gegenseitigem Respekt, sagte Xi Jinping. „Ansonsten ist schwer zu sagen, was das Ergebnis sein wird“, warnte er. Trudeau entgegnete: „In Kanada glauben wir an freie, offene und freimütige Gespräche.“ Vielleicht ließe sich der Dialog fortsetzen. Er wolle „konstruktiv“ mit Xi Jinping zusammenarbeiten. „Aber es wird Dinge geben, bei denen wir nicht übereinstimmen werden“, sagte Kanadas Premier. 

Beziehung zwischen Kanada und China angespannt

Xi Jinping wirkte ungehalten und sagte: „Schafft die Bedingungen.“ Daraufhin schüttelte er Trudeau die Hand, machte wieder ein freundliches Gesicht und ging weg. Es war das erste Treffen von Trudeau und Xi Jinping seit mehr als drei Jahren. Es war aber –anders als Xi Jinpings Begegnungen mit anderen Staats- und Regierungschefs – nicht als offizielle Begegnung deklariert. Nach Presseberichten hat sich Trudeau bei dem Gespräch über chinesische Einmischung in Kanadas Demokratie beklagt. 

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Die Beziehungen sind angespannt. Nach der Festnahme der Finanzchefin des Telekom-Konzerns Huawei, Meng Wanzhou, 2018 auf Ersuchen der USA hatte China zwei Kanadier festgenommen und wegen angeblicher Spionage angeklagt. Diplomaten sprachen von „Geiseldiplomatie“. Nach langem Tauziehen, auch mit den US-Justizbehörden, konnte Meng Wanzhou 2021 in einem Tauschgeschäft nach China zurückkehren, woraufhin auch die beiden Kanadier freigelassen wurden.

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