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Mann mit Kapuze sitzt vor zwei Computerbildschirmen.
  • Betrug im Internet ist eine kriminelle „Wachstumsbranche“ (Symbolbild)
  • Foto: xNomadSoulx

„Keine Kontrolle, alles erlaubt“: Betreiber (22) von Darknet-Plattform festgenommen

Drogen, Waffen und Munition – das wurde über mehrere Jahre auf dem Darknet-Marktplatz „Deutschland im Deep Web“ vertickt. Nach monatelangen verdeckten Ermittlungen wurde nun der mutmaßliche Strippenzieher festgenommen.

Unter dem Motto „Keine Kontrolle, alles erlaubt“ wurden auf der illegalen Darknet-Plattform „Deutschland im Deep Web“ seit 2018 vor allem Drogen gehandelt. Monatelang ermittelte das Bundeskriminalamt (BKA) und die Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) gegen den mutmaßlichen Administrator der Plattform – einen 22-jährigen Studenten aus Niederbayern.

Nun konnte sie den anonym im Darknet agierenden Tatverdächtigen am Dienstag, 25. Oktober, festnehmen. Bei dem Einsatz wurden zwei Wohnobjekte durchsucht sowie unter anderem Computer, Datenträger und Handys sichergestellt.

Mutmaßlich betrieb der Student die dritte Version der Darknet-Plattform

Der 22-Jährige soll den Darknet-Marktplatz von „Deutschland im Deep Web“ seit November 2018 geführt haben. Er steht im Verdacht, eine kriminelle Handelsplattform im Internet gem. § 127 StGB betrieben zu haben. Das Gesetz sieht hierfür eine Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren vor.

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Erstmals wurde die illegale Plattform im Jahr 2013 im „Tor“-Netzwerk veröffentlicht. Als rauskam, dass der Amokläufer vom 22. Juli 2016 in München seine Tatwaffe und Munition bei „Deutschland im Deep Web“ gekauft hatte, wurde die Webseite im Jahr 2017 durch das BKA im Auftrag der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main abgeschaltet. Der damalige Betreiber wurde verhaftet und im Jahr 2018 zu sieben Jahren Haft verurteilt. Noch im selben Jahr erschienen zwei neue Fassungen der Darknet-Plattform.

Die Plattform nutzten 16.000 Menschen

Mutmaßlich leitete der 22-Jährige Student mit der neuesten Fassung von „Deutschland im Deep Web“ eine der größten deutschsprachigen Darknet-Plattformen. Insgesamt hatte sie rund 16.000 registrierte Nutzer, davon 72 aktive Nutzer. Seit März 2022 kann die Webseite nicht mehr aufgerufen werden, es erscheint lediglich ein Sicherstellungsbanner, um auf die Ermittlungen hinzuweisen. (mp)

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