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Euroferry Olympia
  • Fuhr unter italienischer Flagge: die brennende Autofähre „Euroferry Olympia“.
  • Foto: picture alliance/dpa/AP | Petros Giannakouris

Brennende Fähre vor Korfu: Außenseiten 600 Grad heiß

Für zwölf Vermisste auf der in Brand geratenen Fähre „Euroferry Olympia“ in der südlichen Adria gibt es kaum noch Hoffnung. Am Wochenende war auf dem Schiff ein Brand ausgebrochen, die Mehrheit der Passagiere konnte gerettet werden. Auch im Atlantik brannte ein Schiff.

Die Suche nach Vermissten auf der seit Freitag in Flammen stehenden italienischen Autofähre „Euroferry Olympia“ in der südlichen Adria gestaltete sich äußerst schwierig. Die Spezialeinheiten verzweifeln: „An den Außenseiten des Schiffes messen wir Temperaturen um die 600 Grad. So kann man nichts machen“, sagte der Chef des Sonderkommandos des griechischen Zivildienstes, Giorgos Mitsis, im Fernsehen. Von zwölf Vermissten fehle jede Spur, fügte er hinzu. 280 Menschen hatten am Freitag in Sicherheit gebracht werden können.

Brennende Fähre: Wohlmöglich „blinde Passagiere“ an Bord

Bei den noch Vermissten handelt es sich vornehmlich um Lkw-Fahrer, die die Nacht zum Freitag, als der Brand ausbrach, in ihren Fahrzeugen auf den Garagendecks verbracht hatten. Es wird aber befürchtet, dass auch „blinde Passagiere“ an Bord gewesen sein könnten. Zahlreiche Migranten verstecken sich immer wieder in Lastwagen und versuchen, von Griechenland nach Italien zu kommen. Bislang haben die Behörden zwei solcher „blinden Passagiere“ unter den geretteten Menschen entdeckt.

Die Fähre wurde am Samstagnachmittag von Schleppern in Richtung der griechischen Insel Korfu gezogen, wie auf dem Internetportal MarineTraffic für Schiffsbewegungen in Echtzeit zu sehen war. Ob es in einen Hafen oder nur in eine windgeschützte Bucht gebracht werden sollte, war zunächst unklar. Für die kommenden Tage wurde ein Auffrischen des Windes bis auf eine Stärke von sieben für die südliche Adria erwartet.

Auf dem Atlantik geriet ebenfalls ein Schiff in Brand: Der riesige Autotransporter „Felicity Ace“ mit rund 4000 Autos der VW-Gruppe, zu der auch Porsche, Audi, Bentley und Lamborghini gehören, geriet etwa 170 Kilometer südlich vor den Azoren in Portugal in Brand. Die portugiesische Luftwaffe hatte die 22 Mann Besatzung aber schon bald nach Ausbruch des Feuers am Mittwoch in Sicherheit gebracht.

Vor Korfu: Auf Fähre bricht Feuer aus

Niederländische Bergungsexperten erkundeten bereits vor Ort, wie das Feuer auf dem fast 200 Meter langen Schiff ausbrechen konnte. Auf Bildern war zu sehen, dass sich das Feuer schon vom Bug bis zum Heck ausgebreitet hat. Durch die enorme Hitze im Inneren war sogar stellenweise die Bordwand oberhalb der Wasserlinie geschmolzen. Später konnte das Feuer gelöscht werden.

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VW bestätigte auf Anfrage, dass das Schiff Neuwagen der VW-Gruppe transportierte. Nicht bestätigen wollte ein Sprecher Medienberichte, dass es sich unter anderem um etwa 1100 Porsche sowie einige Bentleys und viele Audis handelte.

Über die Ursachen beider Brandkatastrophen gab es zunächst keine Angaben. Bei beiden Schiffen stellten die Treibstofftanks ein erhebliches Risiko dar. Sollte der Treibstoff ins Meer gelangen, würde es eine Ölkatastrophe geben. (dpa/mp)

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