Offenbar homophober Angriff erschüttert Kiel – Opfer in Lebensgefahr
Ein offenbar homophober Angriff erschüttert Kiel: Bei einer Auseinandersetzung vor der Bar „Mum and Dad“ am Ziegelteich in der Kieler Innenstadt sind in der Nacht zu Samstag vier Menschen verletzt worden: drei mit einem Messer, der vierte mit einem Faustschlag. Ein Mann schwebt seitdem in Lebensgefahr. Eskalierte die Situation wegen lackierter Fingernägel? Politiker und die Bar-Betreiber sind schockiert.
Vor der Bar soll ein Gast mit lackierten Nägeln gestanden haben, berichten Zeugen. Ein Mann, der in einem Auto vor dem Laden saß, soll ihn daraufhin beleidigt haben. Gäste der Bar kamen zur Hilfe, aus dem Auto sollen mehrere Männer ausgestiegen sein. Dann eskalierte die Situation komplett.
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Ein offenbar homophober Angriff erschüttert Kiel: Bei einer Auseinandersetzung vor der Bar „Mum and Dad“ am Ziegelteich in der Kieler Innenstadt sind in der Nacht zu Samstag vier Menschen verletzt worden: drei mit einem Messer, der vierte mit einem Faustschlag. Ein Mann schwebt seitdem in Lebensgefahr. Eskalierte die Situation wegen lackierter Fingernägel? Politiker und die Bar-Betreiber sind schockiert.
Vor der Bar soll ein Gast mit lackierten Nägeln gestanden haben, berichten Zeugen. Ein Mann, der in einem Auto vor dem Laden saß, soll ihn daraufhin beleidigt haben. Gäste der Bar kamen zur Hilfe, aus dem Auto sollen mehrere Männer ausgestiegen sein. Dann eskalierte die Situation komplett.
Vermutlich homophober Angriff erschüttert Kiel
Es soll zunächst zu einem Handgemenge gekommen sein, dann griff einer der Männer aus dem Auto offenbar zu einem Messer und stach zu. Er und seine Begleiter stiegen wieder in den Wagen und rasten davon. Eine Fahndung nach dem Auto und den mutmaßlichen Tätern blieb bisher erfolglos.
Auch am Sonntag vermeldete die Polizei noch keine Festnahmen, auch mögliche Tathintergründe wurden nicht genannt. Was sie sagte: „Wir ermitteln auch in Richtung Homophobie als Auslöser.“ Am Montag wolle man gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft neue Erkenntnisse mitteilen.
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Aus Sicht der Betreiber der Bar handelt es sich dagegen ganz klar um eine homophobe Attacke. „Es ist real. Es passiert täglich. Es passiert vor unserer Haustür. Es ist abstoßend“, heißt es in einem Statement. „Jegliche Anfeindungen gegenüber der LGBTQIA*-Community, sei es psychisch oder physisch, verurteilen wir zutiefst“. Die ganze Belegschaft sei tief bestürzt. Man wisse gar nicht, was man sagen solle, es sei alles so krass. Die Bar biete allen Zeugen und Gästen Hilfe an. „Wir haben ein Ohr für euch.“
Grünen-Politiker: „Tat ist abscheulich“
Schwulenfeindlichkeit als Motiv, den Tod eines Menschen in Kauf zu nehmen? Rasmus Andresen (Grüne), Mitglied des Europäischen Parlaments, schreibt auf Twitter: „Diese Tat ist abscheulich. Meine Gedanken sind bei den Opfern.“ Immer häufiger würden homo- oder transphobe Übergriffe stattfinden, so Rasmussen. „Wo bleibt der gesellschaftliche Aufschrei?“
Laut „Kieler Nachrichten“, die als Erste über den Vorfall berichtet hatten, habe es Übergriffe mit homofeindlichem Hintergrund in der Stadt bislang eher selten gegeben. Die Polizei erfasse solche Taten auch nicht in ihrer Kriminalstatistik.