Die Urlaubssaison startet – doch Hamburgs Hotels haben ein großes Problem
Sommerwetter, Feriensaison: Für Hotels beginnt nun die wichtigste Zeit des Jahres. Doch viele Hotels und Pensionen in Hamburg stehen vor einem Problem: Es gibt nicht genügend Personal. Dutzende Stellen in unserer Stadt sind derzeit unbesetzt, die Branche ist am Limit. Die MOPO fragte nach, wie sich das auf den Hotelbetrieb auswirkt und warum die Unternehmen so schwer Verstärkung finden.
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Sommerwetter, Feriensaison: Für Hotels beginnt nun die wichtigste Zeit des Jahres. Doch viele Hotels und Pensionen in Hamburg stehen vor einem Problem: Es gibt nicht genügend Personal. Dutzende Stellen in unserer Stadt sind derzeit unbesetzt, die Branche ist am Limit. Die MOPO fragte nach, wie sich das auf den Hotelbetrieb auswirkt und warum die Unternehmen so schwer Verstärkung finden.
„Rezeptionisten, Köche, Barkeeper, Service- und Reinigungskräfte werden in der Stadt händeringend gesucht. Ohne sie kann die Branche in der wichtigsten Saison des Jahres nicht durchstarten“, sagt Johann Möller von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Ende Juni zählt die Bundesagentur für Arbeit in Hamburg 179 offene Stellen in der Hotellerie – das sind zu viele. Die Branche ist am Limit.
Wegen Personalmangel: Hamburger Hotel führt Maßnahmen ein
In den „25hours Hotels“ in der HafenCity an der Osakaallee und der Ericuspromenade fehlt derzeit in erheblichem Maße Personal. Das Hotel hat im vergangenen Herbst sogar die 4-Tage-Woche eingeführt. „Aktuell haben wir in unseren beiden Häusern in Hamburg 20 offene Stellen“, sagt Anne Berger, Pressesprecherin von „25hours“.
Vorrangig fehle es an Personal im Service und in der Küche. Ein bis zwei Stellen für den nächsten Ausbildungsstart seien ebenfalls noch zu vergeben. Bewerbungen seien bisher jedoch rar.
„Wir sind optimistisch, die offenen Stellen zeitnah wieder besetzen zu können – auch wenn der Bewerbermarkt sehr klein ist“, sagt Bruno Marti, Marketingleiter von „25hours“. Die Möglichkeit der 4-Tage-Woche helfe dabei sehr, da das Konzept sehr gefragt sei.
Auch das „East Hotel“ in der Simon-von-Utrecht-Straße (St. Pauli) sucht händeringend Mitarbeiter. „Wir erhalten zwar Bewerbungen auf offene Stellen, allerdings sind es in der Summe zu wenige und auch die Bewerber sind leider nicht immer zu unserer Zufriedenheit“, so Lisa-Marie Köster, Pressesprecherin vom „East“.
Hamburg: Andere Hotels setzen ebenfalls auf kürzere Arbeitswochen
Das Hotel auf St. Pauli hat sich ebenfalls Konzepte überlegt, um Mitarbeiter zu gewinnen. „Für unsere aktuellen und zukünftigen Mitarbeiter bieten wir ein geändertes Arbeitszeitmodell an“, so Köster.
„Hier kann auf eine 4-Tage Woche mit 39 Stunden, statt 40 Stunden gewechselt werden. Darüber hinaus bieten wir eine steigende Anzahl Urlaubstage sowie umfangreiche monetäre Vorteile im Bereich Mobilität, Fitness und Gesundheit an“, sagt sie. Doch woher kommt überhaupt der plötzliche Personalmangel?
Die Gründe für den Personalmangel
Lockdowns und Kurzarbeit seien schuld an dem Zustand, so Johann Möller von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Etliche Beschäftigte hätten in dieser Zeit die Branche verlassen. „Es kommt jetzt darauf an, Fachleute mit guten Konditionen zu locken, um für die steigende Nachfrage bei Urlaubs- und Geschäftsreisen gewappnet zu sein“, so Gewerkschaftssekretär Möller. Das „25hours“ und das „East“ machen es demnach also genau richtig.
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Bessere Gehälter sollen ebenfalls locken. Mit dem neuen Tarifvertrag, den die Gewerkschaft mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) ausgehandelt hat, liegt der Einstiegsverdienst in der Branche in Hamburg ab Oktober bei 12,34 Euro pro Stunde – deutlich mehr als bislang. Fachkräfte kommen auf einen Stundenlohn von mindestens 13,44 Euro.