Umweltsenator im N Klub: Harter Etat-Kampf mit SPD um Mittel für Klimaschutz
Hafencity –
Der N Klub findet derzeit corona-tauglich online statt: „N Klub – Die Show“ heißt das Format – prominenter Interview-Gast der Nachhaltigkeits-Netzwerker war diesmal Umweltsenator Jens Kerstan. Er stand Lars Meier, dem Erfinder des N Klubs, Rede und Antwort zu Lastenrädern, Klimaschutz und schwierigen Etat-Verhandlungen.
„Wir haben jetzt die Chance, Nachhaltigkeit verstärkt voran zu bringen“, so Jens Kerstan gegenüber Lars Meier. Die Stadt nehme viel Geld in die Hand, um nach Corona Dinge wieder ins Laufen zu bringen, das sei eine große Chance für eine gezielte Mittelvergabe. Aber Kerstan räumt ein: „Das Alte hat leider eine größere Lobby“, da müsse man viel kämpfen.
Jens Kerstan: Wind in der Koalition ist rauer
Überhaupt gibt der Chef der neuerdings Bukea (Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrar) genannten Behörde zu, dass der Wind rauer geworden sei und mehr gekämpft werden müsse innerhalb der rot-grünen Koalition. Kerstan: „Man hat schon den Eindruck, dass die SPD hinter den Kulissen alles tun will, damit wir Grünen nicht noch stärker werden.“
Kerstan betonte gegenüber Meier, er „bleibe streitbar“. Dann werde sich zeigen, ob es gelinge, das notwendige Geld für den Klimaschutz bereitzustellen – trotz der Corona-Krise.
Hamburgs Umweltsenator fördert Lastenräder
Als großen Erfolg wertet Kerstan die große Resonanz auf die Fördergelder für Lastenräder und die Rettung des Vollhöfner Waldes, der Naturschutzgebiet wird.
Dass Heizpilze bis nächstes Frühjahr überall in der Hamburger Gastronomie erlaubt sind, verteidigte er als notwendige Hilfe für Corona-gebeutelte Gastronomen. Danach müsse aber damit Schluss sein. Kerstan fordert ein flächendeckendes Verbot der Klimakiller. Bisher gilt das nur in einzelnen Bezirken.
Hamburg: Wegen Corona sind Heizpilze erlaubt
Lars Meier wollte dann noch wissen, was Kerstan sich denn bis zum Jahresende für Ziele gesetzt habe. „Ich brauche Personal und Geld, um den beschlossenen Klimaplan umsetzen zu können.“
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Da werde es in den Haushaltsberatungen ordentlich zur Sache gehen. „Die ersten Gespräche waren schwierig. Aber wir wollen bis zum Jahr 2030 schließlich 55 Prozent der CO2-Emissionen einsparen und drei Milliarden Euro ausgeben. Wenn wir das jetzt nicht planen, dann schaffen wir das nicht.“