Hamburg: Fast 1200 geschlossene Restaurants – vor allem hier
Die Gastrobranche steht seit Corona gewaltig unter Druck. Nun gibt es auch Zahlen, wie viele Restaurants seit Pandemiebeginn aufgegeben haben. Wo es besonders viele Schließungen gibt – und wo viele Restaurants neu eröffnet wurden: Lesen Sie mehr mit MOPO+ – jetzt vier Wochen lang testen für nur 99 Cent (jederzeit mit wenigen Klicks kündbar)!
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Die Gastrobranche steht seit Corona gewaltig unter Druck – nun gibt es auch Zahlen, wie viele Restaurants seit Pandemiebeginn aufgegeben haben. Vor allem im Innenstadtbereich gab es viele Schließungen.
Ganze 1198 Restaurants haben ihren Betrieb seit Beginn der Pandemie in Hamburg eingestellt. Dies geht aus einer schriftlichen kleinen Anfrage des Bürgerschaftsabgeordneten Sami Musa (FDP) hervor. Ganz besonders betroffen war demnach der Bezirk Hamburg-Mitte mit 428 Restaurants, denen die Puste ausging. Danach folgt Hamburg-Nord mit 183 Schließungen, gefolgt von Altona (160), Wandsbek (148) und Eimsbüttel (145).
Weniger als 100 abgemeldete Restaurantbetriebe gibt es demnach seit Pandemiebeginn in Harburg (89) und Bergedorf (45).
Genaue Gründe für Schließungen unbekannt – Senat hat Erklärung
Über die genauen Gründe der Restaurantschließungen liegen derweil keine genauen Erkenntnisse vor, weil eine Schließung ohne Angabe von Gründen gemeldet werden kann. Laut Senat ist es aber naheliegend, dass vor allem Corona der große Treiber gewesen ist.
„Auf Basis des kontinuierlichen Austausches mit den Branchenverbänden und Betrieben ist davon auszugehen, dass die Betriebsschließungen in erheblichem Umfang pandemiebedingt sind“, heißt es in der Senatsantwort.
FDP fordert Gastro-Plan
FDP-Politiker Sami Musa fordert nun einen Plan des Senats, wie die Gastrobranche entlastet werden kann. „Nach zwei Jahren Pandemie braucht der Senat endlich eine Strategie, wie die Gastronomie gestärkt werden kann. Vor allem im Innenstadtbereich merkt man ganz besonders, wie groß die Entbehrungen für die Branche gewesen sind und wie groß sie noch sind“, sagte er der MOPO. Zudem kämen nun in Richtung Herbst mit Inflation, Corona und Energieknappheit keine rosigen Zeiten auf die Branche zu. Er selbst plädiert beispielsweise für mehr Flächen-Genehmigungen für die Außengastronomie und auch längere Öffnungszeiten im Außenbereich.
Nicht ganz so pessimistisch wie vielleicht die Zahlen vermuten lassen, beurteilt Ulrike von Albedyll, Landesgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA), gegenüber der MOPO die Lage. „Die Branche ist immer in Bewegung. Schließungen und Neueröffnungen hat es immer gegeben. Man kann gar nicht genau sagen, ob das alles jetzt mit Corona zusammenhängt.“ Außerdem habe es seitens der Politik größtenteils ordentliche staatliche Hilfen gegeben.
Viele Neueröffnungen gleichen Trend aus
Tatsächlich gab es neben den 1198 Restaurantschließungen seit Pandemiebeginn auch 1165 Neueröffnungen. So wurden zum Beispiel in Hamburg-Nord mit 209 neu eröffneten Restaurants sogar 26 mehr angemeldet als abgemeldet. Lediglich im Innenstadtbereich (Hamburg-Mitte) gibt es eine deutliche Dysbalance mit 382 Neueröffnungen zu 428 Schließungen.
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Trotzdem sei nicht alles bester Ordnung, so Albedyll. Die Nachfrage sei derzeit zwar groß, „die Stimmung in der Branche ist aber durchwachsen“. Grund sei der Personalmangel und die steigenden Kosten. „Das ist sehr herausfordernd – insbesondere nach zwei Corona-Jahren.“