Diebe nutzen Corona-Lockerungen: Das sind ihre Maschen – und so schützen Sie sich
Bald sind auch die letzten Corona-Regeln Geschichte, das Wetter wird besser, die Ferien stehen vor der Tür – viele Menschen werden wieder in Hamburg unterwegs sein, darunter Einheimische und Touristen. Das bietet Taschendieben hervorragende Tatmöglichkeiten, konnten sie doch in den vergangenen zwei Jahren dank der Ausgangssperren und der Pandemie nicht so agieren wie sonst. In Zusammenarbeit mit der Hamburger Polizei stellt die MOPO die zehn gängigen Methoden der Gauner vor. Und: So schützen Sie sich effektiv vor Diebstahl.
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Bald sind auch die letzten Corona-Regeln Geschichte, das Wetter wird besser, die Ferien stehen vor der Tür – viele Menschen werden wieder in Hamburg unterwegs sein, darunter Einheimische und Touristen. Das bietet Taschendieben hervorragende Tatmöglichkeiten, konnten sie doch in den vergangenen zwei Jahren dank der Ausgangssperren und der Pandemie nicht so agieren wie sonst. In Zusammenarbeit mit der Hamburger Polizei stellt die MOPO die zehn gängigen Methoden der Gauner vor. Und: So schützen Sie sich effektiv vor Diebstahl.
Taschendiebe, so die Erkenntnis der Beamten des Landeskriminalamtes, agieren oftmals zu zweit oder auch zu dritt, teilen sich die Arbeit und beobachten ihre Opfer vor der Tat genau. Sie warten auf eine günstige Gelegenheit und mögen belebte Orte, um in der Anonymität der Masse zuschlagen zu können.
So kommt es häufig in der Innenstadt, an Bahnhöfen, am Flughafen oder auch bei Konzerten, in Bars und Restaurants zu diesen Delikten.
Hamburg: Das sind die Diebstahls-Maschen, so schützen Sie sich
An belebten Orten verwenden die Diebe gerne den „Anrempel“- und den „Drängel“-Trick: Im dichten Gedränge wird eine Person angerempelt oder von zwei Tätern in die Zange genommen. Blitzschnell ist die Brieftasche weg, weil die angerempelte Person durch den ohnehin engen Körperkontakt zu anderen den Diebstahl gar nicht mitbekommt. So wie beim Drängeln: In vollen Bussen oder Bahnen rückt der Dieb unangenehm dicht heran, bedient sich, flüchtet.
Ganz ähnliche Methoden sind der „Antanz“-und der „Beschmutzer“-Trick: Nicht nur in geschlossenen Räumen auf Partys, sondern auch auf offener Straße werden Menschen vom Täter angetanzt, dabei in die Arme genommen – und bestohlen. Oftmals reicht schon ein minimaler Körperkontakt. Beim zweiten Trick beschmutzen die Täter die Kleidung ihrer Opfer – gerne nach einem Bankbesuch – und „helfen“ dann beim Reinigen.
Auch beliebt: der „Geldwechsel“-Trick. Fremde bitten, eine Münze zu wechseln. Wenn die Geldbörse herausgeholt und das Münzfach geöffnet wird, gibt es eine kurze Ablenkung und die Täter wechseln eben die Banknoten, die sie auch wirklich wollen. In jedem Fall kein fairer Tausch. Auch keine nette Geste ist der „Blumen“-Trick: Ein Fremder will Ihnen eine Blume anstecken, Sie sind verdutzt, vielleicht sogar verlegen und kriegen nicht mit, dass ihr Geld weg ist.
Noch fieser sind diese Methoden: Beim „Stadtplan“-Trick werden Passanten von vermeintlichen Touristen nach dem Weg gefragt. Ihnen wird ein Stadtplan vor die Nase gehalten, auf dem sie doch bitte die Route anzeigen mögen. Die meisten Menschen helfen, orientieren sich hilfsbereit und sind dadurch abgelenkt.
Beim „Taschenträger“-Trick sind ältere Frauen die bevorzugten Opfer der Täter: Sie spähen sie aus, bieten ihnen an, die Einkaufstaschen nach Hause zu tragen. Das tun sie dann auch, eilen die Treppen hinauf, während die Älteren nicht hinterherkommen. Sie grüßen sogar nett auf den Weg nach unten – obwohl sie nur Sekunden zuvor die Brieftasche aus der Tasche geklaut haben.
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Bei dem „Restaurant“- und „Supermarkt“-Trick haben es die Täter auf die Taschen ihrer Opfer abgesehen, die oft in Restaurants über Stuhllehnen aufgehängt werden. Die Gauner setzen sich an den benachbarten Tisch, greifen dann im unbemerkten Moment zu.
Dasselbe im Supermarkt: Sie werden angesprochen und nach einer bestimmten Ware gefragt. Während sie danach suchen, wird ihre Tasche im Einkaufswagen ausgeräumt. Zuletzt soll in Winterhude vor Supermärkten eine „attraktive junge Frau“, wie sie stets beschrieben wurde, älteren Herren die Rolex-Uhren stehlen.
Hamburger Polizei: So schützen Sie sich vor Diebstahl
„Ein gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit und erhöht Ihre Aufmerksamkeit“, erklärt ein Sprecher der Polizei. „Achten Sie in unübersichtlichen Situationen besonders aufmerksam auf ihre Wertsachen.“ Darüber hinaus soll man, so der Sprecher weiter, nur so viel Bargeld bei sich tragen, wie man auch benötigt. „Verzichten Sie gegebenenfalls auf die Mitnahme teurer Gegenstände zu Großveranstaltungen oder auch bei Besuchen auf der Reeperbahn.“
Ein allgemeiner Tipp, um sich vor Taschendiebstahl zu schützen: „Nutzen Sie Brustbeutel oder Gürteltaschen“, so der Polizeisprecher. Die seien besonders effektiv. Falls Sie doch Opfer werden: „Karten sperren lassen und Polizei verständigen.“