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Vor dem Bahnhof Altona hielten der Hamburger Stadttauben e.V. und Taubenfreunde am Samstag eine Mahnwache.
  • Vor dem Bahnhof Altona hielten der Hamburger Stadttauben e.V. und Taubenfreunde am Samstag eine Mahnwache.
  • Foto: Hamburger Stadttauben e.V./hfr

Mahnwache vor dem Ekel-Bahnhof – „Taubenhäuser gegen Tierleid!“

Schon mehrfach berichtete die MOPO über die prekäre Tauben-Situation und das dazugehörende Kot-Problem am Altonaer Bahnhof – zuletzt Anfang November. Anlässlich dieses Anstoßes knüpfte sich der Hamburger Stadttauben e.V. jetzt erneut die Stadt Hamburg vor und hielt eine Mahnwache. 

Am Samstag fand diese vor dem Bahnhof statt. „Wir wollen auf das Leid der Stadttauben aufmerksam machen“, so Andrea Scholl von Stadttauben e.V. zur MOPO. Insgesamt war das schon die dritte Mahnwache, die der Verein in Hamburg hielt – sie protestierten bereits vor dem Hamburger Rathaus und in Harburg. 

Bahnhof Altona: Stadttauben-Verein fordert Taubenschlag 

Schon lange sei der Verein mit der Verwaltung und der Deutschen Bahn in Kontakt und bemüht sich um einen betreuten Taubenschlag für den Bahnhof, so Scholl. „Da kam aber immer etwas dazwischen – zuletzt hatten wir uns mit der Deutschen Bahn sogar geeinigt, doch dann verkaufte die den Bahnhof und zog nach Diebsteich um und alles ging von vorne los.“ Die Stadt Hamburg, an die der Bahnhof verkauft wurde, ziehe sich nun aus der Verantwortung. 

Der betreute Taubenschlag, den der Verein für den Bahnhof Altona fordert, wäre die derzeit einzige tierfreundliche Lösung, so Scholl. „Es geht darum, die Tauben an einen Ort zu binden, wo sie niemandem schaden.“ Das müsse nach wie vor im Bahnhof sein, da die Tiere ortstreu seien. Im Taubenschlag würden sie dann gefüttert, bekämen Wasser und Brutnester. „Dann könnte man auch die Taubeneier gegen Gipseier austauschen und so die Population verringern“, sagt die Tauben-Expertin. 

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Die Tiere würden dann auch weniger im Bahnhof umherlaufen und alles vollkoten, schätzt sie – „die laufen ja gerade rum, weil sie Hunger haben und etwas zu Fressen suchen.“

Überpopulation im Bahnhof

Das größte Problem scheint die Abhängigkeit der Tauben vom Menschen zu sein. Andrea Scholl: „Tauben wurde vom Menschen ein Brutzwang angezüchtet, das führt nun zu einer Überpopulation. Gleichzeitig kann sie sich nicht selbst versorgen und frisst Menschenmüll, wenn sie keine Körner findet.“

Die Demonstranten fordern außerdem eine Abschaffung des Fütterungsverbots - die Tauben würden auf der Suche nach Futter durch den Bahnhof laufen, „nicht zum Spazieren“, so Andrea Scholl vom Stadttauben-Verein. Hamburger Stadttauben e.V./hfr
Die Demonstranten fordern außerdem eine Abschaffung des Fütterungsverbots - die Tauben würden auf der Suche nach Futter durch den Bahnhof laufen, „nicht zum Spazieren“, so Andrea Scholl vom Stadttauben-Verein.
Die Demonstranten fordern außerdem eine Abschaffung des Fütterungsverbots – die Tauben würden auf der Suche nach Futter durch den Bahnhof laufen, „nicht zum Spazieren“, so Andrea Scholl vom Stadttauben-Verein.

Die Taube als solches sei also gar nicht unhygienisch und kein Problem, wenn sie artgerecht gehalten werde, so Scholl. „Die einzige Lösung für diesen Irrsinn ist ein Taubenschlag – und das Austauschen der Eier.“ Spikes und Taubennetze seien nur wenig effektiv. 

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