Hamburg von oben
  • Hamburg von oben (Symbolfoto).
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„Die Zeit läuft“: Kritik an Hamburgs Tourismusstrategie

Nach dem langen Winter und den Corona-Maßnahmen, die unter anderem geschlossene Gaststätten und Hotels vorsah, gibt es immer noch keine Aufbruchstimmung. Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga kritisiert die Tourismusstrategie der Stadt Hamburg.

„Hamburgs Fokussierung in der Außendarstellung als lebenswerte Stadt mit hoher Lebensqualität einerseits und Standort mit Events andererseits fällt uns momentan auf die Füße“, erzählte der Vizepräsident des Dehoga Hamburg, Niklaus Kaiser von Rosenburg der Deutschen Presseagentur gegenüber. Aufgrund der Corona-Krise seien Events rar und die Werbung für diese wenigen Veranstaltungen noch rarer.

Hamburg müsse sich neu erfinden

Der Geschäftstourismus lebe nicht nur von Kongressen und Messen, sondern maßgeblich davon, dass Firmen Hamburg als attraktives Ziel für Tagungen sähen. „Hier gibt es eine klare Verbindung zwischen touristischer Attraktivität und Geschäftsreisen“, sagte Kaiser von Rosenburg. In Berlin und anderen Hauptstädten funktioniere das schon wieder recht gut. Hamburg habe aber keinen Hauptstadt-Bonus. Darum müsse sich die Hansestadt in der Krise ein Stück weit neu erfinden.

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„Bis dahin werden die Belegungszahlen in den Hamburger Hotels auf einem niedrigen Niveau bleiben“, prognostizierte der Dehoga-Vize. Noch stützten Kurzarbeit und Überbrückungshilfe die Betriebe. „Aber die Zeit läuft“, sagte Kaiser von Rosenburg. Sollten die Hotels bis Mitte August nicht genügend Buchungen haben, werde im Herbst wieder der Kampf um staatliche Hilfen beginnen.

Hamburger Hotel- und Gaststätten sehen ihre Geschäftsaussichten negativ

Trotz der Wiederzulassung touristischer Übernachtungen seit Anfang Juni sehen die Hamburger Hotel- und Gaststätten ihre Geschäftsaussichten in den nächsten Monaten überwiegend negativ. In einer Umfrage des Dehoga von Mitte Juni schätzten mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der befragten Betriebe ihre Geschäftsentwicklung bis Ende des Jahres als „eher schlecht“, „schlecht“ oder sogar „sehr schlecht“ ein.

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Ohne private Feiern und Veranstaltungen kann der Umfrage zufolge nur knapp die Hälfte der Hotels und Gaststätten überleben. Zwei Drittel der Betriebe gaben an, sie brauchten noch mindestens fünf Monate Kurzarbeit für ihre Mitarbeiter. Hamburg hat nach Angaben des Dehoga rund 350 Hotels mit 70.000 Betten. (mp/dpa/lno)

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