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Ein Angeklagter wird zu Beginn des Prozesses von drei Justizbeamten mit Handschellen in den Gerichtssaal begleitet. (Archivbild)
  • Ein Angeklagter wird zu Beginn des Prozesses von drei Justizbeamten mit Handschellen in den Gerichtssaal begleitet. (Archivbild)
  • Foto: dpa | Christian Charisius

Koks-Bande aus dem Hafen droht lange Zeit im Knast

Riesige Mengen Drogen versteckt unter Bananen, Holzkohle oder Reifenteilen: Das Hamburger Landgericht will am Freitag (9.30 Uhr) das Urteil in einem der größten Rauschgiftprozesse der vergangenen Jahre sprechen.

Angeklagt sind elf Männer, die den Hamburger Hafen für bandenmäßigen Kokain-Schmuggel genutzt haben sollen. Ihnen wird laut Staatsanwaltschaft vorgeworfen, rund acht Tonnen Kokain aus Kolumbien in Seefracht-Containern versteckt für den Weiterverkauf geschmuggelt zu haben.

Koks-Schmugglern drohen bis zu 15 Jahre Gefängnis

Die Angeklagten im Alter zwischen 35 und 57 Jahren leben in Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein und sind nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft Teil einer international agierenden Bande. Sie sollen in unterschiedlichen Konstellationen gehandelt haben.

Die Staatsanwaltschaft hat laut Gerichtssprecher für die Angeklagten wegen bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge – in unterschiedlichem Beteiligungsumfang – in bis zu neun Fällen Gesamtfreiheitsstrafen zwischen 7,5 Jahren und 15 Jahren gefordert. Die Verteidiger plädierten auf Freispruch.

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Ein 40-Jähriger war laut Anklagebehörde an allen Lieferungen in leitender Funktion beteiligt. Es geht um neun Lieferungen im Jahr 2020. Nach früheren Angaben der Polizei Hamburg hat das Kokain einen geschätzten Wert von 280 Millionen Euro.

Der umfangreiche Prozess war am 26. Oktober 2021 gestartet. Die Urteilsverkündung könnte nach Angaben eines Gerichtssprechers mehrere Stunden dauern.

Chats verraten Schmugglerbande – 1,7 Tonnen Kokain sichergestellt

Auf die Angeklagten gestoßen waren die Ermittler über Chats. Französische Fahnder hatten die Software EncroChat geknackt und Tausende Chats Krimineller entschlüsselt. So konnten die Ermittler auch die Summe von acht Tonnen Kokain berechnen. Sicherstellen konnten die Beamten nur 1,7 Tonnen Kokain, hatte ein Gerichtssprecher bei Prozessbeginn mitgeteilt. Sie wurden in Südamerika und Deutschland entdeckt. (dpa/mp)

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