Angriff bei Querdenker-Demo: Haftstrafe für Hamburger Rechtsextremen

Er ist bereits mehrfach vorbestraft – nun muss er für eine Weile in den Knast: Weil er im Anschluss an eine Querdenker-Demonstration einen Journalisten angegriffen und ihm das Handy entrissen hat, wurde ein 32-jähriger Hamburger Rechtsextremer zu zwei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt.

Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten sprach Marcel J. – der laut Medienberichten aus Hamburg stammt – am Freitag des räuberischen Diebstahls und der vorsätzlichen Körperverletzung schuldig. Zudem wurde die Fortdauer der Untersuchungshaft angeordnet.

Hamburger Rechtsextremer greift Journalisten bei Demo an – Haft

Der „Tagesspiegel“-Journalist Julius Geiler hatte Anfang Dezember 2021 mit seinem Handy die sich auflösende Demonstration im Stadtteil Friedrichshain gefilmt. „Unter Ausnutzung des Überraschungsmoments“ entriss J. ihm das Mobiltelefon, wie das Gericht angab. Zudem verpasste der Hamburger dem Journalisten einen Stoß vor die Brust und rannte mit dem Telefon weg.

Als Geiler mit einem Zeugen den Angreifer verfolgen wollte, versuchte ein mitangeklagter 24-Jähriger, sie daran zu hindern. Jasper G. wurde dafür am Freitag wegen Nötigung und versuchter Körperverletzung zu einer Geldstrafe in Höhe von 9600 Euro verurteilt. G. habe dabei spontan und ohne Überlegung gehandelt, sagte der Richter. Nach einem Gerangel gelang es dem Journalisten letztendlich, sein Handy wiederzuerlangen.

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Das Gericht blieb mit seinem Urteil unter den Forderungen der Staatsanwaltschaft – diese hatte für J. drei Jahre und zwei Monate Haft und für G. eine siebenmonatige Bewährungsstrafe gefordert. Der Anwalt der Nebenklage, der den Journalisten vertrat, schloss sich dem an. Die Verteidigung plädierte für beide Angeklagte auf Freispruch. (afp/mp)