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Frau mit Grippe (Symbolbild).
  • Frau mit Grippe (Symbolbild).
  • Foto: IMAGO/Shotshop

Grippewelle rollt auf uns zu – Experte mit Appell an Hamburger

Gefühlt ist gerade ganz Hamburg erkältet – doch von einer Grippewelle, wie sie im vergangenen Jahr um diese Zeit über die Stadt hinwegrollte, fehlt noch jede Spur. Das dürfte sich bald ändern, warnt ein UKE-Mediziner und rät vor allem Risikopatienten, sich gegen Influenza und auch Corona impfen zu lassen.

In den vergangenen Wochen hat die Zahl der bestätigten Grippe-Infektionen in Hamburg deutlich unter dem Vorjahresniveau gelegen. Von Anfang Oktober bis Anfang Dezember dieses Jahres wurden gut 2700 Influenza-Fälle gezählt, wie aus der jüngsten Infekt-Info des Hamburger Instituts für Hygiene und Umwelt hervorgeht. Im vergangenen Jahr waren es im gleichen Zeitraum demnach knapp 59.060 Fälle.

„Hinweise auf eine beginnende Grippewelle gibt es bisher nicht“, heißt es in dem Bericht zum aktuellen Infektionsgeschehen.

Hamburger Experte rät zur Grippe-Impfung

Die Influenza-Zahlen seien in der Tat noch niedrig, sagte auch der Leitende Oberarzt der Sektion Infektiologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Professor Julian Schulze zur Wiesch. „Dies ist aufgrund der Datenlage der vergangenen Jahre auch nicht anders zu erwarten – meist beginnt eine saisonale Influenza-Welle in Deutschland erst ab Januar.“

Im vergangenen Jahr habe es im Unterschied zu den Vorjahren einen sehr frühen Beginn der Grippe-Welle ab Oktober und einen Verlauf mit zwei Höhepunkten gegeben. Wahrscheinlich sei diese Verschiebung auch eine Folge der Corona-Pandemie gewesen, sagte Schulze zur Wiesch – „eventuell aufgrund von möglichen Nachholeffekten und der damals erstmaligen Aufhebung verschiedener Corona-Auflagen“.

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Die aktuelle Zahl der Covid-19-Erkrankungen wird in der jüngsten Infekt-Info als relativ hoch eingestuft. Zwar wurden von Ende November bis Anfang Dezember nach Angaben der Sozialbehörde deutlich weniger Infektionen registriert als im gleichen Vorjahreszeitraum. „Ein Vergleich dieser Zahlen ist allerdings wenig aussagekräftig, da inzwischen weitaus weniger getestet wird als noch vor einem Jahr. Es wird daher von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen“, betonte die Sozialbehörde.

Schulze zur Wiesch geht davon aus, dass in den nächsten Wochen weiterhin mit hohen Inzidenzen gerade bei Covid-19 zu rechnen sei. „Dabei ist die Grundimmunisierung der Bevölkerung durch Impfungen oder vorangegangene Infektionen mit Sars-CoV-2 zumindest so gut, dass die allermeisten Covid-19-Infektionen glücklicherweise nicht schwer verlaufen oder zu Hospitalisierungen führen.“ Trotzdem gelte es, Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf einer virusbedingten Atemwegserkrankung zu schützen. (dpa/mp)

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