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131 Jugendliche wurden Sonntag in Hamburg mit dem „Bertini“-Preis für Zivilcourage ausgezeichnet.
  • 131 Jugendliche wurden Sonntag in Hamburg mit dem „Bertini“-Preis für Zivilcourage ausgezeichnet.
  • Foto: Jonas Walzberg

Gegen Nazis und Antisemiten: Diese Schüler machen 131 mal Hoffnung in Hamburg

Am 27. Januar, dem internationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, wurden in Hamburg 131 Jugendliche mit dem „Bertini“-Preis für Zivilcourage ausgezeichnet. In sechs beeindruckenden Projekten haben sie sich mit den Themen Antisemitismus, Unrecht und Ausgrenzung beschäftigt.

Zum 26. Mal wurde Sonntag der „Bertini“-Preis im Ernst-Deutsch-Theater verliehen. Mit ihm werden Jugendliche ausgezeichnet, die sich gegen das Vergessen und für ein mitmenschliches Miteinander starkmachen. Der Name des Preises geht zurück auf den Roman „Die Bertinis“, in dem der Hamburger Schriftsteller Ralph Giordano (1923-2014) die Verfolgung seiner Familie in der Nazi-Zeit schildert – aber auch die Zivilcourage einiger, die geholfen haben. Die Preisverleihung im Ernst-Deutsch-Theater (Uhlenhorst) wurde von Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) eröffnet.

Beworben hatten sich 26 allgemeinbildende Schulen, eine berufliche Schule, eine Gedenkstätte, die Jugendfeuerwehr sowie die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) – sie viele wie noch nie zuvor.

„Bertini“-Preis: So viele Bewerber wie noch nie zuvor

Ausgezeichnet wurden unter anderen die Schüler des Jahrgangs 13 der Stadtteilschule Mümmelmannsberg. Bei ihrem Theaterprojekt „Ich wandre durch Theresienstadt – Erinnern, um zu verhindern“ beschäftigten sie sich mit der Geschichte des KZ. In einem Rollenspiel, das sie an ihrer Schule zeigten, nahmen sie die Positionen von ehemaligen Häftlingen und einer NS-Anhängerin ein und schilderten die Schicksale der damaligen Insassen des Lagers.

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Als Reaktion auf 106 Hakenkreuze, die im Oktober 2022 an ihr Schulgebäude gesprüht wurden, initiierten zwei Schülerinnen des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums in Poppenbüttel eine Demonstration gegen rechts: „Wir wollten zeigen, dass wir uns nicht einschüchtern lassen.“

Jugendliche der Otto-Hahn-Schule in Jenfeld entwickelten die Musik-Theater-Performance „emPOWER“ – darin verschafften sie Menschen Gehör, die selbst verschiedenste Formen von Diskriminierung erfahren haben.

Schüler gegen Diskriminierung und Rassismus

37 Schüler der Heinrich-Hertz-Schule in Winterhude setzten sich in ihrem neu gegründeten „Diversity-Rat“ mit Diskriminierung und Rassismus auseinander. Sie organisierten dazu Podiumsdiskussionen, Workshops und eine Ausstellung, um ihre Mitschüler für das Thema zu sensibilisieren.

Die Landesjugendfeuerwehr Hamburg entwickelte ein Bildungsprogramm mit dem Titel „Nationalsozialismus und dessen Folgen: Was können wir heute in der Jugendfeuerwehr tun, um uns davor zu schützen?“ Bei dem Wochenend-Seminar „Geschichte anders erleben“, das in der KZ -Gedenkstätte Neuengamme stattfand, brachten sie Jugendliche aus dem gesamten Stadtgebiet zusammen.

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Beim Kunstprojekt „architecture of hope“ entwickelten Schüler des Helmut-Schmidt-Gymnasiums (Wilhelmsburg) gemeinsam mit jüdisch-israelischen und arabisch-israelischen Jugendlichen ein Theaterstück, eine Performance und eine Ausstellung. Als Höhepunkt sollten sowohl die Wilhelmsburger als auch die jüdischen und arabischen Israelis am 7. Oktober in der spanischen Stadt Córdoba zusammentreffen. Doch der Angriff der Hamas auf Israel zerstörte diese Pläne. (dpa/mp)

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