Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan
  • Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) (Archivbild)
  • Foto: Patrick Sun

Gegen das schlechte Gewissen? Umweltsenator Kerstan kauft sich ein Stück Regenwald

„Möchten Sie Ihren Flug kompensieren?“ Viele Urlauber stolpern bei der Buchung ihrer Flüge auf den Seiten von Fluganbietern mittlerweile über diese Nachricht: Gegen einen Aufpreis sollen die Reisenden den CO2-Ausstoß ihres Fluges kompensieren können. Das Geld soll dann Klimaprojekten zugutekommen. Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) legt jedoch einen obendrauf – und kauft sich glatt ein Stück Regenwald.

„Regenwälder spielen für das lokale und globale Klima eine bedeutende Rolle. Sie zu schützen und wieder aufzuforsten, ist eine wichtige Aufgabe und es gibt viele Möglichkeiten, sich daran zu beteiligen“, begründet der Umweltsenator seine Entscheidung, eine Regenwaldfläche in Panama zu finanzieren. Zunächst berichtete die „Bild“ darüber.

Hamburgs Umweltsenator finanziert Regenwaldflächen in Panama

Konkret handelt es sich um Regenwaldgebiete in den Provinzen Colón und Darién in Panama, welche durch die Hamburger Genossenschaft „The Generation Forest“ (Der Generationenwald) aufgekauft, ökologisch nachhaltig aufgeforstet und anschließend bewirtschaftet werden. „Meine Anteile beziehen sich auf eine Fläche von 2500 Quadratmetern. Dieses Gebiet wird dann von Menschen vor Ort bepflanzt und nachhaltig bewirtschaftet; damit schafft dieses Projekt auch Arbeitsplätze“, so Kerstan weiter.

Laut Angaben der Umweltbehörde kosten 500 Quadratmeter Regenwald 1495 Euro – die Kosten für die Fläche des Senators betragen demnach 7475 Euro. „Da es sich bei ,The Generation Forest‘ um eine Genossenschaft handelt, hat der Senator jetzt erst einmal einen Antrag auf Mitgliedschaft gestellt. Wenn dieser bearbeitet ist, ist der Kauf formal erfolgt“, erklärt Renate Pinzke, Sprecherin der Umweltbehörde, auf Anfrage.

Mallorca-Urlaub: Kauf soll CO2-Ausstoß des Senators kompensieren

Mit dem Kauf der Regenwaldfläche möchte der Senator jedoch nicht nur zum Wiederaufbau von tropischen Wäldern beitragen, sondern auch seinen eigens verursachten CO2-Ausstoß kompensieren, wie er sagt. Die Familie des Umweltsenators besitzt ein Ferienhaus auf Mallorca, das jährlich besucht wird. Die beliebte Urlaubsinsel kann aber natürlich nur per Flugzeug erreicht werden – spielt das schlechte Gewissen des Senators eine Rolle beim Kauf der Regenwaldfläche?

„Der Senator kompensiert seine Flüge schon immer über ,Atmosfair‘. Deshalb ist die Aussage nicht unbedingt zutreffend, dass er seine Anteile an der Genossenschaft erworben hat, um seine Mallorca-Flüge zu kompensieren“, klärt Pinzke auf. Bei „Atmosfair“ handelt es sich um eine Non-Profit-Organisation, bei der Kunden die CO2-Emissionen ihrer Reisen errechnen können. Mit einem freiwilligen Klimaschutzbeitrag zugunsten verschiedener Klimaschutzprojekte können sie diese anschließend kompensieren.

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Laut „The Generation Forest“ bindet ein Hektar Generationswald rund 20 Tonnen CO2 pro Jahr – Senator Kerstan kompensiert mit seiner Regenwaldfläche demnach etwa fünf Tonnen CO2 pro Jahr. Es sei ihm wichtig, „dass nachfolgende Generationen eine Welt vorfinden, die lebenswert bleibt.“

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