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Jan Hempel wurde von seinem Trainer missbraucht
  • Jan Hempel im Juli 1999
  • Foto: dpa

Missbrauchsskandal: Wasserspringer Hempel hofft auf „eine Welle“

Der frühere Weltklasse-Wasserspringer Jan Hempel hofft, mit seinen veröffentlichten Missbrauchs-Vorwürfen gegen seinen Ex-Trainer Veränderungen anzustoßen. „Wie groß die Welle sein wird, kann ja noch keiner so richtig abschätzen, aber es muss einfach was passieren“, sagte Hempel am Freitag. „Das, was mir widerfahren ist, kann man nicht mehr rückgängig machen. Aber es gibt ja auch noch viele, die es in der heutigen Zeit betrifft und die heute Sport ausüben wollen. Dass das nie wieder auftritt: ich hoffe, da habe ich einen Stein ins Rollen gebracht.

Hempel hat allerdings auch Zweifel, dass die Geschehnisse richtig aufgearbeitet werden. „Bisher war es ja so, dass es immer wieder unter den Tisch gekehrt wurde“, sagte der 50-Jährige. „Wenn solche Dinge an die Öffentlichkeit gekommen sind, wurden sie schnell totgeschwiegen. Ich hoffe, dass es diesmal nicht der Fall ist. Dass es irgendwo eine Welle auslöst. Die Hoffnung stirbt zuletzt.“

Hempel spricht in ARD-Doku erstmals über sexuellen Missbrauch

In einer Dokumentation der ARD unter dem Titel „Missbraucht – Sexualisierte Gewalt im deutschen Schwimmsport“ berichtet der Olympia-Zweite von Atlanta 1996, Hempel, in bewegenden Worten erstmals öffentlich über Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen seinen inzwischen gestorbenen früheren Trainer Werner Langer. Von 1982 bis 1996 sei er von Langer immer wieder sexuell missbraucht worden.

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1997 informierte Hempel nach eigenen Angaben die damalige Bundestrainerin über die Vorkommnisse. Er wirft dem Deutschen Schwimm-Verband vor, damals falsch mit der Situation umgegangen zu sein. „Mir ist vom DSV nahelegt worden, wenn du das an die große Glocke hängst, ist unsere Sportart in Gefahr und dann kannst du deine Sportart nicht mehr weitermachen“, sagte er. Hempel betonte: „Die heutige Leitung hat mit den damaligen Dingen nichts zu tun. Aber leider sind sie nun einmal in einer Position, wo sie den DSV jetzt vertreten und mit den Konsequenzen leben müssen.“ (dpa/fs)

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