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  • Vergebliche Suche nach Fans: Dortmunds Spieler beklatschen die leere Südtribüne.
  • Foto: dpa

4:0 gegen Schalke: Derby-Sieg für den BVB! Und keiner feiert mit

Borussia Dortmund ist der erste große Sieger im Corona-Meisterrennen. Teenie-Torjäger Erling Haaland leitete mit einem Top-Treffer den 4:0-Derbysieg gegen Schalke 04 ein – sein zehntes Tor im neunten Bundesliga-Spiel.

Wie hätte die schwarz-gelbe Wand auf der Südtribüne gejubelt, als der 19-jährige Norweger seinen Fuß in der 28. Minute perfekt in eine Flanke von Thorgan Hazard hielt und so das 1:0 erzielte. Allein, es war niemand da für Freudenschreie. Haaland wiegte den Kopf lächelnd hin und her und ließ sich von seinen Mitspielern im gebührenden Abstand beklatschen – Jubel, der niemanden anstecken kann.

Auf Abstand: Dortmunds Funktionäre Watzke, Rauball und Sammer (v.l.) halten sich an die Corona-Regelungen.

Auf Abstand: Dortmunds Funktionäre Watzke, Rauball und Sammer (v.l.) halten sich an die Corona-Regelungen.

Foto:

RalfIbing/Firo/Pool/Witters

BVB-Star Julian Brandt über den Nicht-Jubel

„Es ist schon schwer, nicht richtig zu jubeln“, gab Julian Brandt einen Einblick in seine Gefühlswelt: „Aber es ist im Moment so, und wir versuchen, uns so gut es geht an die Regeln zu halten.“ Nach dem Abpfiff liefen große Teile der Mannschaft wie gewohnt vor die Südtribüne – auf der vergeblichen Suche nach Normalität.

Brandt blieb da ausgepumpt auf der Bank, er war an allen vier Dortmunder Treffern beteiligt gewesen. Dem 2:0 von Raphael Guerreiro (45.), dem 3:0 von Hazard (48.) und dem 4:0, für das wiederum Guerreiro (63.) verantwortlich zeichnete.

BVB-Bürki an Kindertage erinnert

„Wir wollten in das Spiel gehen wie zu den Zeiten, als wir Kinder waren“, erklärte Dortmunds Torwart Roman Bürki: „Und einfach den Spaß am Spiel mitnehmen.“ Diese Spaß-Strategie trieb das Team von Lucien Favre zu einer Galavorstellung. Kinder soll man ja loben, aber der knorrige „Papa Favre“ hielt sich zurück: „4:0 gegen Schalke? Das ist ganz okay“, kommentierte er den höchsten Derbysieg seit 1966, als Schalke sogar 7:0 unterging: „Es ist schwer zu beurteilen, wie gut das Spiel war. Du machst einen Top-Pass, schießt ein Tor … und nichts passiert. Du hast keinen Lärm – unser Publikum fehlt uns sehr.“

Das sagen die Schalker zur Derby-Pleite

Für den Verlierer waren das Luxusprobleme. „In der ersten Hälfte haben wir überhaupt keinen Zugriff bekommen und insgesamt waren die Freiräume für Dortmund zu groß“, analysierte Schalkes Daniel Caligiuri das Debakel. Trainer David Wagner bemängelte „Konterabsicherung und Positionsspiel“ seiner Elf, die im Verteidigen desolat und im Angreifen ideenlos auftrat: „Das Rückrundengefühl ist irgendwie noch nicht da.“

Aus Schalker Sicht war immerhin tröstlich, dass kein Fan die 36 Kilometer aus Dortmund nach Gelsenkirchen zurückfahren musste, gemartert vom achten sieglosen Spiel der Königsblauen hintereinander. Coach Wagner fiel noch ein weiterer Trost ein: „Wir haben alle gesund aus dem Spiel herausbekommen.“ Das waren sogar 16 Kicker, denn Schalke nutzte als erste Mannschaft die Möglichkeit, fünfmal zu wechseln.

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