St. Pauli macht’s wie Liverpool
Im Samstagabend-Spitzenspiel gegen Darmstadt 98 hat St. Pauli keine Angst vor zu viel Fern-Weh. Mit einer Liverpool-Taktik will Timo Schultz die Offensive der „Lilien“ vom eigenen Tor möglichst fern halten.
Im Samstagabend-Spitzenspiel gegen Darmstadt 98 hat St. Pauli keine Angst vor zu viel Fern-Weh. Mit einer Liverpool-Taktik will Timo Schultz die Offensive der „Lilien“ vom eigenen Tor möglichst fern halten.
Denn Darmstadt lässt sich nicht zweimal bitten, wenn es um Schussversuche geht. Von Tiki-Taka bis in den gegnerischen Strafraum hält man in Darmstadt nicht viel, der Tabellenvierte hat eine außergewöhnlich hohe Abschlussquote aus der Distanz. Das wird St. Pauli aber in Kauf nehmen, ohne besondere Maßnahmen zu ergreifen. Und zwar ob eines prominenten Vorbilds.
Darum orientiert sich Timo Schultz an Jürgen Klopp
„Ich habe neulich mal eine Statistik vom FC Liverpool gesehen“, erklärt Timo Schultz und führt aus: „Die blocken diese Schüsse von außerhalb des Sechzehners ganz bewusst nicht mehr, stellen sich nicht mehr in den Weg, sondern bleiben in ihren Positionen.“ Der Sinn von Jürgen Klopps Taktik: „Wenn ich raustrete und blocke, gebe ich dahinter einen Raum frei, der bespielt werden kann.“
St. Paulis Rezept für das Spitzenspiel gegen Darmstadt 98
Und es sei ja klar, dass bei einem möglichen Pass in die Schnittstelle in den Strafraum hinein die Wahrscheinlichkeit höher sei, dass ein Tor falle. Es gebe viele Wege, sich darauf einzustellen. „Das Entscheidende aber ist, dass Nikola Vasilj hellwach ist im Tor“, sagt Schultz, dem durchaus bewusst ist, dass die Lilien gute Distanzschützen haben. Zum Beispiel Tobias Kempe (vier Saisontore), „der das schon seit Jahren immer wieder unter Beweis stellt“. Man werde das in der Vorbereitung sicher erwähnen. „Aber gesondert darauf eingehen? Nein, das werden wir nicht.“
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Durchaus vorstellbar, dass Co-Trainer Loic Favé das Klopp-Rezept in die strategische Konzeption eingebracht hat. 2012 hospitierte er zwei Wochen lang beim heutigen Liverpool-Trainer, der Borussia Dortmund gerade zur Deutschen Meisterschaft gecoacht hatte.