St. Paulis Leart Paqarada
  • St. Paulis Leart Paqarada (l., gegen Christian Kühlwetter) befindet sich in absoluter Top-Form.
  • Foto: WITTERS

Leistungshoch: So kämpfte sich St. Pauli zurück an die Spitze

Als Spitzenreiter nimmt der FC St. Pauli in dieser Länderspielpause ein letztes Mal Anlauf für den Endspurt im hochspannenden Aufstiegsrennen. Dass die Kiezkicker nach ihrem Zwischentief wieder in die Erfolgsspur und auf Platz eins zurückgekehrt sind, hat auch viel damit zu tun, dass sie in den letzten Spielen kämpferisch deutlich zugelegt haben. St. Pauli zeigt im Kampf um die Bundesliga endlich mehr Biss.

Zwei Worte bringen es auf den Punkt. Als „richtig griffig“ bezeichnete Trainer Timo Schultz seine Mannschaft nach dem jüngsten Sieg gegen Heidenheim, dem dritten Dreier in der Liga in den letzten vier Spielen. Dieses Prädikat traf auch auf die vorangegangenen erfolgreichen Auftritte zu.

Der Anstieg der Formkurve und Punktausbeute geht einher mit einem signifikanten Anstieg der Zweikampfquote. In den Duellen Mann gegen Mann war St. Pauli den Gegnern bei den jüngsten Siegen jeweils klar überlegen. Bissiger, konsequenter, konzentrierter. Das sah in den Wochen zuvor noch ganz anders als. 


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56 Prozent gewonnene Zweikämpfe gegen eine betont physisch agierende Mannschaft wie Heidenheim, nach der Pause sogar 60 Prozent, sind ein bärenstarker Wert, der auch Schultz freute. „Heidenheim hat eine unfassbare Intensität“, so der Coach. „Es ist gut, dass wir gegen eine Mannschaft, die sich über Zweikämpfe definiert, mehr Zweikämpfe gewonnen haben.“

St. Pauli mit Top-Zweikampfquoten

Nicht nur gegen Heidenheim. Auch beim Heimsieg gegen Karlsruhe und dem Auswärtssieg in Ingolstadt hatten die Kiezkicker die klar besseren Zweikampfwerte als der Gegner (jeweils 55 Prozent), die zudem deutlich über dem Schnitt der zweikampfstärksten Mannschaft der Liga liegen (Kiel: 52,43 Prozent pro Spiel).

Das ist ein überdeutlicher Aufwärtstrend, wenn man bedenkt, dass die Zweikampfwerte der Kiezkicker in der vorangegangenen zähen Phase konstant unter 50 Prozent pro Spiel lagen – und das zumeist derart deutlich, dass die MOPO die Problematik zum Thema gemacht hatte, verbunden mit der Frage: Gewinnt St. Pauli zu wenige Zweikämpfe für einen Aufstieg?

Aktuell kann man die Frage mit „Nein“ beantworten. Die Zweikampfquoten allein sind aufstiegsreif, aber auch nur eines von vielen Puzzleteilen, wenngleich ein wichtiges. Immer wieder hatte Schultz im Saisonverlauf betont, dass seine Mannschaft in allen Bereichen an die Grenzen gehen müsse, um erfolgreich zu sein – und das war in Sachen Aggressivität und Konsequenz in den Duellen vor ein paar Wochen nicht der Fall.

St. Pauli-Profi Paqarada in bestechender Form

Herausragender Zweikämpfer bei den „Boys in Brown“ in den letzten beiden Spielen war Linksverteidiger Leart Paqarada, der gegen Heidenheim überragende 80 Prozent und beim Remis in Dresden stolze 76 Prozent seiner Duelle gewonnen hatte.

Ein ganz wichtiger Faktor für die Steigerung der kollektiven Zweikampfquote ist aber auch Sturm-Riese Simon Makienok, der in den letzten vier Liga-Spielen in der Startelf stand und nicht nur mit drei Toren glänzte, sondern auch mit seiner körperbetonten Spielweise enorm wichtige und wertvolle Arbeit leistete. Seine für einen Angreifer gute 50 Prozent gewonnene Zweikämpfe (14 von 28) gegen Dresden verblassen gegenüber seinen grandiosen Werten gegen Heidenheim (64 Prozent) und Karlsruhe (71 Prozent).

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Der FC St. Pauli hat sich rechtzeitig vor der entscheidenden Phase der Saison nicht nur aus der Krise gespielt, sondern eindeutig auch zurückgekämpft. Diese Qualität ist ganz wichtig in einem Wettstreit, der das Verb „kämpfen“ im Namen trägt: Aufstiegskampf.

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