Kraftlos, mutlos, harmlos: Warum St. Paulis Abwärtstrend gefährlich ist
Die Nullnummer im Nordduell hat die Krise des FC St. Pauli verschärft. Nach dem tor- und trostlosen Remis gegen Kiel schlingern die Kiezkicker der Winterpause entgegen, die unruhig und ungemütlich werden dürfte. Alarmierend: In den letzten beiden Spielen haperte es nicht nur an Toren und Resultaten, sondern auch bei Leistung, Leidenschaft und Mut. Ein gefährlicher Abwärtstrend.
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Die Nullnummer im Nordduell hat die Krise des FC St. Pauli verschärft. Nach dem tor- und trostlosen Remis gegen Kiel schlingern die Kiezkicker der Winterpause entgegen, die unruhig und ungemütlich werden dürfte. Alarmierend: In den letzten beiden Spielen haperte es nicht nur an Toren und Resultaten, sondern auch bei Leistung, Leidenschaft und Mut. Ein gefährlicher Abwärtstrend.
Heimstärke? Davon war ausgerechnet im letzten Heimspiel der Hinrunde, bei der letzten Chance, mit dem Publikum im Rücken noch einmal mit Vollgas auf Sieg zu spielen, nichts zu sehen. Die harmlosen Braun-Weißen waren mit dem einen Punkt gut bedient. Mehr wäre nicht verdient gewesen. Und genau das ist das Problem.
St. Pauli-Kapitän Jackson Irvine übt deutliche Kritik
Kapitän Jackson Irvine hatte keine Lust, das Remis schönzureden und die Leistung verbal aufzupolieren. „Das war nicht, wie wir das Jahr zu Hause beenden wollten“, stellte er klar. Zwar hat St. Pauli gegen die zweitbeste Offensive der Liga kein Gegentor kassiert, „aber zu Hause müssen wir das dominierende Team sein und ich glaube, dass wir das heute nicht gut genug gemacht haben“.
St. Pauli fehlten gegen Kiel nicht nur die Mittel, sondern auch der Mut und die nötige Überzeugung, das eigene Spiel erfolgreich durchbringen zu können. Es schien, als schätzten die Spieler das Risiko, noch ein Tor zu kassieren und zu verlieren, weitaus höher ein als die Chance, einen Treffer zu erzielen und das Spiel zu gewinnen. Und so spielten sie auch. Zaghaft, zögerlich, ohne Feuer.
FC St. Pauli: Leart Paqarada sieht auch ein Kopf-Problem
Der ausbleibende Erfolg drückt zunehmend aufs Gemüt, frustriert, zermürbt, blockiert. „Klar, dass der Kopf jetzt auch eine Rolle spielt“, sagt Co-Kapitän Leart Paqarada. Mit mehr als 20 Punkten auf dem Konto wäre ein Remis ohne Gegentor gegen formstarke „Störche“ – und das mit einer Not-Abwehr – in Ordnung gewesen. „Für unsere Tabellensituation ist das aber einfach zu wenig“, weiß Johannes Eggestein. Mit 16 Punkten steckt der Kiezklub im Keller fest.
Zu wenig war es auch einmal mehr von Eggestein und seinen Offensivkollegen. Keine Tore und erschreckend wenige echte Chancen. Seit nunmehr 201 Spielminuten sind die Kiezkicker ohne Torerfolg. Der letzte Treffer gelang Lukas Daschner mit dem 1:1-Ausgleich gegen Darmstadt. In drei der letzten vier Spiele hat St. Pauli kein Tor erzielt. Sie werden immer ungefährlicher.
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Die Leistungskurve zeigt nach unten. Der mentale und physische Kräfteverschleiß beim Stammpersonal ist unübersehbar. Am Samstag in Karlsruhe braucht es ein finales Aufbäumen. Im letzten Spiel des Jahres kann es nur noch um eines gehen: einen Sieg – als Schadensbegrenzung.