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  • DHB-Kanonier Julius Kühn zieht im WM-Auftaktspiel gegen Uruguay ab.
  • Foto: imago images/Bildbyran

Dickes Ding zum WM-Start: 43:14! Deutsche Handballer fegen übergewichtige Uruguayer weg

Der Ball fliegt, aber das Coronavirus bestimmt weiter die Schlagzeilen bei der Handball-WM und sorgt für Alarmstimmung – auch im Lager der deutschen Mannschaft, die am Freitag ihr Auftaktspiel gegen den hoffnungslos unterlegenen und auch übergewichtigen Außenseiter Uruguay leicht und locker mit 43:14 (16:4) gewann. Im zweiten Vorrundenspiel soll das DHB-Team am Sonntag gegen Kap Verde antreten, obwohl der Gegner erneut positive Corona-Tests vermeldet hat, diesmal vor Ort in Ägypten. Die Gefahr ist plötzlich ganz nah.

Die WM-Bubble, die die 32 Teilnehmer abschotten und vor einer Infektion mit dem Virus schützen soll, ist bedroht. Bei der Mannschaft von Kap Verde, die bereits kurz vor der Abreise nach Kairo im WM-Vorbereitungscamp in Portugal mehrere positive Corona-Tests zu verzeichnen hatte, hat es am Donnerstag erneut vier positive Befunde gegeben.

Blasenschwäche! Auch zwei slowenische und ein brasilianischer Spieler sind positiv getestet worden.

Handball-WM: Deutschland fegt Uruguay vom Parkett

Das Spiel zwischen Deutschland und Kap Verde soll dennoch stattfinden. Das erklärte der Weltverband IHF am Freitagnachmittag, nachdem auch der DHB auf eine schnelle Aufklärung und Entscheidung gedrängt hatte. Alle erneuten Tests seien laut IHF negativ ausgefallen. Am Abend trat Kap Verde dann gegen Ungarn an.

„Das ist eine ungenügende Situation“, sagt DHB-Torhüter Johannes Bitter, der sich zuletzt erfolgreich gegen die Zulassung von Zuschauern bei der WM engagiert hatte, und stellt ganz offen klar: „Wir hoffen immer noch, dass das Spiel nicht stattfindet. Wir wollen nicht, dass etwas passiert.“ Trotz der IHF-Ansage scheint das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Corona-Alarm bei DHB: Bitter vor Spiel gegen Kap Verde in Sorge

Angesichts dieser brisanten Lage war die Auftakt-Partie gegen hoffnungslos unterlegene Teilzeit-Handballer aus Uruguay, von denen einige alles andere als austrainiert waren und „Probleme mit dem Arbeitsgerät“ offenbarten, wie DHB-Vizepräsident Bob Hanning süffisant anmerkte, eine willkommene Abwechslung. Bester Schütze war Timo Kastening mit neun Toren.

Handball-WM: Nicolas Gonzalo Fabra Gentile von Uruguay im Spiel gegen Deutschland

Einige Spieler von Uruguay wie Nicolas Gonzalo Fabra Gentile waren alles andere als austrainiert.

Foto:

imago images/Bildbyran

Nach 40 Minuten ging den WM-Debütanten aus Südamerika, die deutsches Viertliga-Niveau hatten, die Puste aus und der haushohe Favorit, der zu Beginn des Spiels noch verschwenderisch mit seinen Chancen umgegangen war, versenkten einen Tempogegenstoß nach dem anderen. 

Handball-WM: Uruguay-Keeper ärgert Uwe Gensheimer

Kurios: Zum „Player of the Match“ wurde trotz der hohen Klatsche seines Teams Torhüter Felipe Gonzales gekürt, der in der ersten Halbzeit einige Würfe pariert hatte, insbesondere von DHB-Kapitän Uwe Gensheimer – darunter einen Siebenmeter. Die Ehrung von Gonzales, der jede Parade wie einen WM-Titel feierte, war eine schöne Geste. 

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Bundestrainer Alfred Gislason war nach dem höchsten WM-Auftaktsieg einer deutschen Mannschaft seit 63 Jahren „zufrieden mit der Einstellung“ seiner Spieler. Bitter, der sich im Tor mit Silvio Heinevetter die Halbzeiten teilte (Andreas Wolff pausierte und wird am Sonntag zum Einsatz kommen), nannte das 43:14 „völlig okay. Wir wollten uns nichts zu Schulden kommen lassen.“ Das hat geklappt.

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