x
x
x
  • Foto: picture alliance/dpa

„Lunge des Planeten ist in Gefahr“: CSU-Politiker warnt vor Zerstörung der Regenwälder

Berlin –

Mit klaren Worten warnte Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) vor den Folgen einer zunehmenden Zerstörung der Regenwälder und forderte entwaldungsfreie Lieferketten. Die Haltung „immer nur billig“ gehe auf Kosten von Natur und Menschen.

„Die Lunge unseres Planeten ist in Gefahr. Im Amazonas-Regenwald wurden so viele Brände gezählt wie nie zuvor. Dieses Jahr könnte das zerstörerischste für das sensible Ökosystem werden“, kritisierte der CSU-Politiker am Montag zum Tag des Tropenwaldes. Müller hatte am Vortag erklärt, nach seiner laufenden Amtszeit nicht mehr antreten zu wollen – sein Ministeramt aber bis ins kommende Jahr engagiert fortzusetzen.

Entwicklungsminister warnt vor Zerstörung des Regenwaldes

Die Zerstörung der Regenwälder durch Brandrodung im Amazonas, im Kongo-Becken und in Indonesien macht nach seinen Worten elf Prozent der weltweiten CO2-Emissionen aus. Seit 1990 gingen nach Angaben des Entwicklungsministeriums schätzungsweise 420 Millionen Hektar Wald verloren – fast die Fläche der EU. Besonders dramatisch sei der Verlust des ursprünglichen Regenwalds. Im letzten Jahr sei Brasilien das Land mit dem weltweit höchsten Primärwaldverlust gewesen. Insgesamt sei der Waldverlust aber in Afrika am höchsten.

Das könnte Sie auch interessieren:  Waldbrände in den USA – 33 Tote, DutzendeVermisste, gefährlicher Smog

„Wir müssen die Waldzerstörung endlich stoppen. Dazu müssen wir auch entwaldungsfreie Lieferketten aufbauen“, so Müller. Rund 80 Prozent der Entwaldung in den Tropen gehe auf das Konto der Landwirtschaft – vor allem für die Viehzucht, Palmöl und Soja. Um die Plantagen möglichst billig anzulegen, brennen demnach die Regenwälder in Brasilien und Indonesien.

Palmöl sei mittlerweile in jedem zweiten Supermarktprodukt wie Margarine, Pizza oder auch Shampoo enthalten, so Müller. „Immer nur billig, billig, billig – das geht am Ende auf Kosten der Natur und der Menschen. Ich bin deshalb für eine klare Zertifizierung: Wer Soja importieren will, der muss den Nachweis erbringen, dass der Anbau nicht auf gerodeten Waldflächen erfolgt ist. Das nimmt Druck von den Regenwäldern und schützt unser Klima.“ (dpa)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp