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  • Foto: Bettina Blumenthal

Bei Hamburg: Hier wird eine jahrhundertealte Mühle wieder zusammengesetzt

Hollern-Twielenfleth –

Die Windmühle „Venti Amica“ hat in ihrer jahrhundertealten Geschichte schon einige Katastrophen überstanden. Zuletzt war es Sturmtief „Paul“, das die „Freundin des Windes“ stark beschädigte. Nach drei Jahren dreht sich das Wahrzeichen der Gemeinde Hollern-Twielenfleth ab Freitag wieder. Auch deshalb, weil viele Privatpersonen für die Mühlen-Reparatur gespendet haben.

Für die „Freundin des Windes“ wurde Sturm Paul zum Feind. Am 22. Juni 2017 trafen Böen mit einer Stärke von bis zu 120 Kilometern pro Stunde die Mühle von hinten, drückten die Jalousieklappen der Flügel zu und vergrößerten so die Angriffsfläche. Flügel und Klappen wurden zerstört, auch die Mühlenkappe und die gusseiserne Welle mussten erneuert werden. Der Sturm richtete einen Schaden von 170 000 Euro an. „Die Mühle war tipptopp in Ordnung“, sagt Hein Noodt, der bis Ende 2019 dort Müller war. „Der Sturm hat ihr den Kopf genommen, aber nicht das Herz.“

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Hollern-Twielenfleth: Mühle „Venti Amica“ dreht sich wieder  

Per Kran wurde die neu gefertigte gusseiserne Flügelwelle in die noch am Boden liegende Mühlenkappe eingesetzt. Der Kran hob die reparierte Kappe dann auf den Rumpf der „Venti Amica“. Die Montage der erneuerten Jalousien übernahm der Mühlenverein in Eigenregie. Die niedersächsische Bingo-Stiftung gab 15 000 Euro zur Reparatur dazu, der Mühlenverein brachte den größten Teil der Kosten, 77 000 Euro, selber auf. Den Rest zahlten Gemeinde, Landkreis und das Amt für regionale Landesentwicklung. Von vorneherein waren sich die Mitglieder des Mühlenvereins einig, dass sich die „Venti Amica“ wieder drehen sollte. „Wir wollen eine Windmühle betreiben und kein Museum.“

Mühlenkappe Venti Amica

Ein Kran hebt die renovierte Mühlenkappe auf die „Venti Amica“.

Foto:

Bettina Blumenthal 

Noodts Nachfolger Volkmar Dinglinger hat die Mühle seit Jahresbeginn gepachtet und ist froh, dass er jetzt wieder mahlen kann. Er verkauft Vollkornschrot, Brotbackmischungen und Vollkornmehl. Alt-Müller Hein Noodt steht seinem Nachfolger jeden Tag mit Rat und Tat zur Seite.

Volkmar Dinglinger

Volkmar Dinglinger (49) ist kein gelernter Müller, sondern Brennmeister.

Foto:

Bettina Blumenthal

Nicht nur die beiden sind froh über die Mühlenrettung. Das ganze Dorf freut sich, weil Hollern-Twielenfleth ohne die Mühle einfach nicht komplett ist.

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