Zoff mit den Anwohnern: Aus für die „Klinkerbar“ am Eppendorfer Weg!
Aaron Hasenpusch schließt seine „Klinkerbar“ am Eppendorfer Weg (Eimsbüttel) – wegen Streit mit den Nachbarn. Auslöser soll eine Petition gegen den Gastronomen sein – unterzeichnet von den Anwohnern. „Wir fühlen uns hier nicht mehr wohl“, sagt Hasenpusch zur MOPO. Um was es genau geht, was der 31-Jährige nun plant – und was er seinen Nachbarn noch zu sagen hat.
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Aaron Hasenpusch schließt seine „Klinkerbar“ am Eppendorfer Weg (Eimsbüttel) – wegen Streitigkeiten mit den Nachbarn. Auslöser soll eine Petition gegen den Gastronomen sein – unterzeichnet von den Anwohnern. „Wir fühlen uns hier nicht mehr wohl“, sagt Hasenpusch zur MOPO. Um was es genau geht, was der 31-Jährige nun plant – und was er seinen Nachbarn noch zu sagen hat.
Erlesene Weine aus biodynamischem Anbau, dazu kleine vegetarische Speisen: Bis Ende März können Gäste das noch in der „Klinkerbar“ genießen. Danach ist Schluss. „Wir haben beschlossen, zu zu machen“, sagt Inhaber Aaron Hasenpusch zur MOPO. Hauptgrund sei der Streit mit den Nachbarn, der schon lange schwelt. Nun die Eskalation: Laut Hasenpusch haben die Anwohner ihm eine Liste mit Unterschriften gegen sein Bar-Konzept zukommen lassen, unterzeichnet von 20 Nachbarn.
„Klinkerbar“-Chef: „Wir fühlen uns hier nicht mehr wohl“
„Es gibt schon länger Probleme“, sagt Aaron Hasenpusch, der die Bar 2020 eröffnete. „Vor allem stören sich die Anwohner an unseren Events mit DJ, die tagsüber draußen stattfinden.“ Früher hätte es solche größeren Events zwei Mal im Monat gegeben, 2023 aber nur noch zwei Mal im ganzen Jahr, von 12 bis 18 Uhr. Anlass waren zum Beispiel neue Weine, die auf den Markt kamen oder Kooperationen mit anderen Gastronomen – wie einer Eisladen-Inhaberin, die vor Ort Eis machte. „Nach solchen Aktionen gab es Beschwerden über die Lautstärke. Aber auch über Rauch und Geruch, wenn wir mal draußen Salat vom Grill angeboten haben.“ Auch um Taxis, die vor der Bar hielten und Lebensmittel-Anlieferungen habe es Streit gegeben.
Doch Hasenpusch kann den Unmut der Nachbarn auch verstehen: „Es war für uns oft schwierig abzusehen, wie viele Gäste wirklich zu den Events kommen werden“, sagt er. „Und dann standen plötzlich 250 Leute vor der Tür. Die Beschwerden über Lärmbelästigung waren zum Teil gerechtfertigt.“ Im Oktober habe es auch mal Musik bis 21 Uhr gegeben.
Zoff um „Klinkerbar“: „Nicht genug in den Austausch gegangen“
Nachbarn hätten das Gespräch gesucht, „aber oft in ungünstigen Stresssituationen zu den Öffnungszeiten. Vielleicht sind wir da nicht genug in den Austausch gegangen.“ Doch auch er habe es ab und zu versucht: „Ich hatte mit einigen Nachbarn sogar noch die Lautstärke unserer Musikanlage gemeinsam eingestellt“, sagt Aaron Hasenpusch. „Natürlich ist der Eppendorfer Weg ein Wohngebiet. Aber für uns Gastronomen gibt es fast keine Orte, an denen wir frei machen können, was wir so gerne tun: Gastronomie mit Spaß und Leidenschaft.“
Stammgäste äußern sich bestürzt auf Instagram: „Versteh‘ einer, wie man so einen Ort nicht mögen kann. Wer beschwert sich denn über gute Laune, viel Amore und einen geschwätzigen Abend? Wir brauchen Orte wie diese.“ Oder „Ihr fehlt mir jetzt schon“.
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Nun will Hasenpusch erst mal Pop-up-Events organisieren, sucht aber auch einen neuen Standort für seine „Klinkerbar“ – in Innenstadt-Lage. Außerdem betreibt er auch noch das „Restaurant Klinker“ an der Schlankreye (Harvestehude). Und, es ist ihm wichtig, dass die Nachbarn das wissen: „Für den Eppendorfer Weg sind wir schon konkret im Gespräch mit einem Nachfolger, der die Fläche übernehmen will. Es wird keine Weinbar und es wird kein Event-Konzept geben.“