Wie eine Hamburgerin die Welt mit Streuseln bunter macht
Wer sich die Website von „Happy Sprinkles“ anguckt, der sieht vor allem eines: bunte, schrille, glitzernde Streusel in allen Formen und Farben. Bunt und glitzernd – das ist auch die Vision von Gründerin Lilli Merks (30) aus Eimsbüttel. Mit ihrer zuckrigen Deko ist sie mittlerweile in 40 Ländern weltweit vertreten. Dabei hat alles ganz klein angefangen – ausgerechnet Corona sorgte für einen Boom.
Wer sich die Website von „Happy Sprinkles“ anguckt, der sieht vor allem eines: bunte, schrille, glitzernde Streusel in allen Formen und Farben. Bunt und glitzernd – das ist auch die Vision von Gründerin Lilli Merks (30) aus Eimsbüttel. Mit ihrer zuckrigen Deko ist sie mittlerweile in 40 Ländern weltweit vertreten. Dabei hat alles ganz klein angefangen – ausgerechnet Corona sorgte für einen Boom.
Nach dem Abitur hat die Hamburgerin gemeinsam mit ihrem damaligen Freund Cupcakes auf der Straße verkauft. „Wir haben das Geld genutzt und sind damit durch Australien gereist“, sagt sie. Mit dieser spaßigen Aktion traf Lilli Merks einen Nerv – und bekam plötzlich viele Aufträge für Firmenfeiern und Geburtstage aus der Nachbarschaft.
Wie aus einer lustigen Aktion ein Start-up wurde
Ziemlich schnell wurde das Backen der süßen Köstlichkeit professionell. Bei einer Start-up-Woche in Hamburg, zu der sie Bekannte lediglich „mitgeschleppt“ hätten, stellte Lilli Merks ihr Konzept zum ersten Mal vor und gewann den Preis für die beste Geschäftsidee. „Das war das erste Mal, dass ich dachte: Vielleicht steckt hinter der Idee ,Muffins für Hamburg‘ eben doch ein bisschen mehr Potenzial als zunächst gedacht“, sagt sie.
Nach dem Studium widmete sie sich dann ganz ihrem Vorhaben. „Ich wollte gucken, was alles drin ist, wenn ich mal wirklich Gas gebe“, sagt Lilli Merks. 2017 nahm das Ganze dann richtig Fahrt auf. Durch Cupcake-Stände auf Messen und in Kaufhäusern seien Menschen aus ihrem Bekanntenkreis auf sie aufmerksam geworden, die in ihre Idee investieren und ihr ein Café finanzieren wollten.

Dann ging alles schnell. „Wir haben eine GmbH gegründet und zwei Wochen später schon den Mietvertrag für den Laden unterschrieben“, sagt die 30-Jährige. In ihrem Café habe sie das Catering dann größer aufziehen und auch Kunden wie Daimler mit ihren Cupcakes versorgen können.
Die Gründerin bringt die bunte Streuselwelt nach Deutschland
Doch Café und Catering waren der damals 23-Jährigen nicht genug. Lilli Merks wollte mehr: „Ich hatte Lust, etwas Internationales zu machen“. Streusel habe sie schon immer „mega cool“ gefunden. Durch ein Auslandsjahr in Amerika wurde sie aufmerksam auf die bunte Glitzerwelt der Streusel. „Ich bin damals mit einem leeren Koffer in die USA geflogen und mit ganz vielen Streuseln zurück nach Hamburg gekommen. Sowas gab es hier einfach noch nicht“, so Merks. Die Streusel habe sie dann in ihrem Café neu gemischt und für ihre eigenen Cupcakes zum Dekorieren benutzt. „Das kam bei den Kund:innen mega gut an“.
Mit den Streuseln hat die Hamburgerin eine Nische entdeckt. „Wir haben dann einen Online-Shop für die Streusel gegründet und damit schon nach drei Monaten mehr Umsatz gemacht als mit Café und Catering zusammen“. Mit der Pandemie 2020 seien dem Café alle Aufträge für den Sommer abgesagt worden. „Das war der Punkt, an dem ich gesagt habe: ,Okay, vollen Fokus auf den Online-Shop‘“, sagt Lilli Merks.
Streuselverkauf läuft Café und Catering den Rang ab
Noch im selben Jahr fiel dann der Startschuss für „Happy Sprinkles“ (Glückliche Streusel). „In der Zeit hatten wir krassen Rückenwind, weil wir eindeutig zu den Pandemie-Gewinnern gehört haben. Der Online-Shop ging komplett durch die Decke“, sagt die Unternehmerin. Durch den Lockdown wurde viel mehr gebacken als in der Zeit davor, davon hat auch das Streuselgeschäft profitiert.
Aus einer Handvoll Menschen sind heute knapp 50 Mitarbeiter:innen geworden. Das Unternehmen stellt die Streusel nicht selbst her. Die einzelnen Bestandteile werden von Lieferanten aus Deutschland, den Niederlanden und weiteren europäischen Ländern nach Eimsbüttel geliefert. Hier werden die Streusel dann nach Rezeptur vermischt, verpackt und etikettiert.
Mit ihren Streuseln erobert die Hamburgerin die Welt
„Ice, Ice, Baby“, „Funky Flamingo“ und „Dancing Queen“ sind dabei nur ein paar der 250 Sorten. Die Designs macht die 30-Jährige alle selbst. Mittlerweile verkauft das Unternehmen die Streusel in mehr als 40 Länder. Vor allem in Europa, aber auch in Backshops in Indien und der Karibik ist das Unternehmen vertreten.
Lilli Merks hatte nicht mit dem Erfolg gerechnet. Warum sie trotzdem so erfolgreich ist, erklärt sie sich so: „Es steckt ganz viel Leidenschaft hinter allem, was wir hier machen. Wir haben es nicht als „Business Case“ gesehen, sondern sind hier einfach so reingewachsen und waren von Anfang an profitabel, weil wir es auch einfach sein mussten“.
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Für die Zukunft hat sich die junge Unternehmerin einiges vorgenommen: „Ein riesiger Traum ist es, dass wir unser Produktsortiment noch breiter aufstellen und uns noch mehr auf die Märkte im Ausland fokussieren.“