Was der Elbtower-Macher noch für Hamburg plant
Er ist ein weltweit bekannter Star-Architekt, der auch schon unsere Stadt geprägt hat: Sir David Chipperfield. In Hamburg entwarf der 68-Jährige das „Empire Riverside Hotel“ auf St. Pauli, revitalisierte die Stadthöfe in der City und an den Elbbrücken plant er den 245 Meter hohen Elbtower. Und damit soll noch nicht Schluss sein.
Lesen Sie mit MOPO Plus, was Chipperfield in Hamburg noch vor hat.
- Deutsch (Deutschland)
MOPO+ Abo
für 1,00 €Jetzt sichern!Neukunden lesen die ersten 4 Wochen für nur 1 €!Unbeschränkter ZugangWeniger Werbung
Danach nur 7,90 € alle 4 Wochen
Wenn Sie E-Paper Kunde sind, betrifft diese Änderung Sie nicht.
Er ist ein weltweit bekannter Star-Architekt, der auch schon unsere Stadt geprägt hat: Sir David Chipperfield. In Hamburg entwarf der 68-Jährige das „Empire Riverside Hotel“ auf St. Pauli, revitalisierte die Stadthöfe in der City und an den Elbbrücken plant er den 245 Meter hohen Elbtower. Und auch an der Moorweide wird sein Stil künftig das Quartier dominieren. Die Signal-Iduna-Versicherung reißt ihre Verwaltung ab und errichtet einen Chipperfield-Bau.
Während Chipperfields Bauten oft echte Eyecatcher sind, wirkt die Verwaltung der Signal-Iduna an der Alten Rabenstraße aktuell eher dezent und zurückgenommen. Architekt ist Georg Wellhausen (1898-1987). Der heute vergessene Baumeister spielte beim Wiederaufbau nach dem Krieg in Hamburg eine wichtige Rolle.
David Chipperfield: Internationalen Wettbewerb gewonnen
So verantwortete er ab 1946 die stilsichere und behutsame Rekonstruktion der Hamburger Börse. 1952 wurde der Wiederaufbau Helgolands in Wellhausens Hände gelegt. Er entwarf dort die legendären „Hummerbuden“. Durch die Freundschaft zu einem Direktor der Hamburger Iduna-Versicherung wurde Wellhausen zum wichtigsten Architekten des Versicherungskonzerns und errichtete 1956 bis 1958 die Hauptverwaltung an der Neuen Rabenstraße 15. Architektur-Experten loben heute noch die weiße Keramikfassade. Doch der Konzern entschied sich wegen der angeblich zu hohen Sanierungskosten für den Abbruch, der noch in diesem Jahr beginnen soll.
In einem internationalen Architekturwettbewerb konnte sich David Chipperfields Londoner Büro gegen zwölf Mitbewerber durchsetzen. In einer Pressemitteilung der Signal-Iduna ist von einem „ansprechenden Bürocampus“ die Rede, der sich „harmonisch in die Umgebung einfügt“. Der Baubeginn für die neue Verwaltung soll 2023 sein. Die Signal-Iduna-Gruppe hat mehr als 10.000 Beschäftigte, von denen 3400 in Hamburg arbeiten. Schon 2026 werden die Mitarbeiter in dem Chipperfield-Bau arbeiten können.
Elbtower ist in Hamburg umstritten
2026 soll auch Hamburgs höchstes Gebäude, der 245 Meter hohe Elbtower, stehen. Der ist in Hamburg umstritten. Das liegt allerdings nicht am kühnen Entwurf David Chipperfields, sondern eher am zweifelhaften Genehmigungsverfahren. Den 1953 in London geborenen und weltweit tätigen Star-Architekten dürfte das kaum jucken.
Lesen Sie auch: HafenCity: Elbtower sorgt weiter für Zoff
Chipperfield war der Weg zum Architekturstudium übrigens nicht gerade in die Wiege gelegt worden. Seine Eltern waren Bauern in der britischen Grafschaft Devon. Als diese auf dem Hof Ferienwohnungen errichten wollten, half der jugendliche David eifrig mit und fand so Gefallen an der Arbeit eines Baumeisters.