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Eine Parkgarage aus 2007 in New York – heute sehen Parktürme deutlich moderner aus.
  • Eine Parkgarage aus 2007 in New York – heute sehen Parktürme deutlich moderner aus.
  • Foto: Imago

Verrückte Parkplatz-Idee: Werden in Hamburg bald Autos gestapelt?

Bergedorfs Innenstadt ist im Wandel: Es soll eine neue Flaniermeile entstehen – und jetzt eventuell auch noch Autos gestapelt werden! Diese abgefahrene Parkplatz-Idee haben zumindest FDP, SPD und Grüne. Künftig könnten Parktürme die Parkplatzsorgen beseitigen. 

Wer in Bergedorfs Innenstadt einen Parkplatz sucht, hat es nicht immer leicht. Es gibt zwar den großen Frascati-Platz, doch von dort muss Mann oder Frau noch ein Stückchen laufen. Allerdings lässt sich auch nicht so einfach zusätzlicher Parkraum schaffen – Platz ist in Zeiten des angespannten Wohnungsmarktes und immer belebteren Städten ein rares Gut. Damit trotzdem neue Parkplätze entstehen können, will die Politik nun neue, kreative Wege gehen.

Bergedorf prüft Errichtung von Parktürmen

Auf Initiative der Bergedorfer FDP hat die Bezirksversammlung mit Stimmen der SPD und Grünen einen Prüfantrag veranlasst, der sogenannte Parktürme für die Innenstadt ins Spiel bringt. „Die Einkaufsanlagen in der Bergedorfer Innenstadt sollen auch weiterhin mit dem Auto erreichbar sein. Der ruhende Verkehr soll aber möglichst nicht auf der Straße abgewickelt werden“, heißt es in dem Antrag. Die Lösung: gestapelte Autos. Zuerst hatte das Abendblatt berichtet.

So können Parktürme aussehen. Hier von der Frima "VePa". VePa
So können Parktürme aussehen. Hier von der Frima "VePa".
So können Parktürme aussehen. Hier vom Start-Up „VePa“.

In sogenannten Parktürmen, auch Towerhubs genannt, können Autofahrer:innen ihr Auto abstellen, das dann per Aufzug in dem Turm untergebracht wird. Wenn man es wieder abholt, rotiert der Fahrstuhl bis das passende Fahrzeuge unten angekommen ist. Durch das vertikale Parken kann platzsparend Parkraum geschaffen werden. So können, wo sonst drei Autos nebeneinander geparkt wurden, bis zu 16 Autos stehen.

„Solche Parktürme schaffen auf relativ kleiner Fläche viele Parkplätze“, sagt Sonja Jacobsen, Vorsitzende der FDP Fraktion Bergedorf. „Sie können während ihrer Lebensdauer relativ einfach ab- und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden.“ Billig ist das Ganze aber nicht: Die FDP hat ausgerechnet, dass pro geschaffenem Stellplatz in Parktürmen 16.000 Euro anfallen; wenn noch eine E-Ladesäule verbaut wird kommen 3000 Euro dazu. 

„Auch für die E-Mobilität sind solche Towerhubs eine Möglichkeit, denn sie können nicht nur mit Lademöglichkeiten ausgestattet, sondern auch noch mit Photovoltaik verkleidet werden“, so Jacobsen. Sogar eine Mischung aus Grünfassade und Photovoltaik sei möglich.

Diese Standorte kämen für Parktürme in Frage

Die Fraktionen haben gleich auch mögliche Standorte eruiert. Demnach böte sich der städtische Parkplatz an der Bergedorfer Straße 127 mit bislang 18 parallelen Stellplätzen für einen Parkturm an. Ebenfalls in unmittelbarer Nähe zum Sachsentor würden sich Stellplätze in der Chrysanderstraße 29-35 anbieten. Das Bezirksamt ist nun aufgefordert zu prüfen, ob das Projekt realisiert werden kann. Ähnliche Überlegungen gibt es übrigens auch für den neugeplanten Stadtteil Oberbillwerder.

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Bislang gibt es deutschlandweit kaum Vorbilder, die Branche für Parktürme ist noch ziemlich jung. In München realisiert das Start-Up „VePa“ solche Projekte. Laut Auskunft der Firma können die Türme begrünt und mit Photovoltaikanlagen versehen werden und seien allgemein deutlich emissionsärmer als herkömmliche Parkhäuser. 

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