Zwei Stunden in der Schlange: Warum wir hunderte Euro für Böller ausgeben
Zwei Jahre lang waren der Verkauf und das Abbrennen von Feuerwerk in Deutschland verboten, um die Krankenhäuser in der Pandemie nicht weiter zu belasten. Jetzt darf – auch in Hamburg – wieder geknallt werden. Zum Verkaufsstart am Donnerstag waren die Schlangen vor den Geschäften lang. Vor einem Lagerverkauf an der Billstraße (Rothenburgsort) warteten die Kunden zwei ganze Stunden auf ihr Feuerwerk. Die MOPO hat sich umgehört, warum die Leute Lust aufs Böllern haben – und welche erstaunlichen Summen sie teils für die Knallerei ausgeben.
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Zwei Jahre lang waren der Verkauf und das Abbrennen von Feuerwerk in Deutschland verboten, um die Krankenhäuser in der Pandemie nicht weiter zu belasten. Jetzt darf – auch in Hamburg – wieder geknallt werden. Zum Verkaufsstart am Donnerstag waren die Schlangen vor den Geschäften lang. Vor einem Lagerverkauf an der Billstraße (Rothenburgsort) warteten die Kunden zwei ganze Stunden auf ihr Feuerwerk. Die MOPO hat sich dort umgehört, warum die Leute Lust aufs Böllern haben – und welche erstaunlichen Summen sie teils für die Knallerei ausgeben.
Lena (17), Jonas (18), Torsten (49) und Bendix (9) aus Borgfelde können es kaum erwarten, nach zwei Jahren Pause endlich wieder so richtig zu böllern. „Während des Verkaufsverbots haben wir unsere Vorräte aufgebraucht, deshalb mussten jetzt neue her. Die letzten Jahre haben wir in Schleswig-Holstein geböllert, wo es noch erlaubt war, jetzt geht es endlich wieder zu Hause. Wir haben 400 Euro ausgegeben. Wir lieben einfach die Farben und das Knallen“, sagt Papa Torsten.
Bei Logan (14), Maria (37, Servicekraft) und Calli B. (10) aus Billstedt ist die Begeisterung fast mit Händen zu greifen. Und das Geldausgeben ein Sport: „Silvesterböller sind einfach das Größte. Wir lieben den Geruch und die Geräusche und das Leuchten. 2019 haben wir noch 2500 Euro für Feuerwerk ausgegeben, in diesem Jahr bisher erst 550 Euro. Da ist Luft nach oben!“, sagen die drei.
Finlay (17), Perke (14) und Josua S. (12) aus Tonndorf waren mit ihrem Vater einkaufen. Und haben dabei ordentlich abgestaubt. „Wir lieben die bunten Farben und den lauten Knall“, sagen sie über das Böllern. „Wir werden die Böller mit Freunden auf einem Parkplatz zünden. Irgendwie fühlt man sich ziemlich cool dabei.“ Sie haben 246 Euro ausgegeben.
Thorsten U. (45), Außendienstmitarbeiter aus Jenfeld, hat schon Ansprüche an sein Feuerwerk. Und die sind nicht akustischer Natur: „Bei mir geht es nicht ums Knallen, sondern ums Aussehen. Ich habe Batterien und Kugelblitze gekauft. Das Feuerwerk soll ein optisches Erlebnis sein“, sagt er der MOPO. Er hat circa 60 Euro ausgegeben.
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Und was sagt der Chef des Lagerverkaufs? „Die Leute haben großes Bedürfnis, wieder zu knallen“, sagt der Geschäftsführer des Ladens, Ewald Egg. Von der derzeitigen Krise merke er wenig, seine Umsätze seien auf dem Niveau von 2019.
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In diesem Jahr darf in Hamburg wieder überall geknallt werden – nur rund um die Binnenalster und auf dem Rathausmarkt bleibt das Böllern verboten.