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  • Die „Open Bike Sensoren“ messen den Abstand zu den überholenden Fahrzeugen.
  • Foto: ADFC Hamburg

Sensor am Fahrrad: Jetzt werden Hamburgs Autofahrer unter die Lupe genommen

Wer mit dem Auto einen Radfahrer überholt, muss dabei einen ausreichenden Abstand einhalten. Seit April 2020 gelten in Hamburg mindestens anderthalb bis zwei Meter. In der Realität sieht’s allerdings oft viel dichter aus. Der ADFC prüft jetzt in Echtzeit Hamburgs Autofahrer.  

Es ist ein kleiner Kasten, der unter den Sattel geschnallt wird: Der „Open Bike Sensor“, der per Ultraschall den Abstand zwischen Fahrrad und Wagen sowie zu den stehenden Fahrzeugen rechts misst.

Fahrrad fahren in Hamburg: ADFC testet „Open Bike Sensor“

Mithilfe der Geo-Daten des Sensors können die Fahrradfahrer hinterher nachvollziehen, an welchen Stellen sie von Fahrzeugen zu dicht überholt wurden.

Entwickelt wurde er von „Zweirat“ aus Stuttgart. Bisher ist der „Open Bike Sensor“ aber noch nicht im freien Handel erhältlich. In Hamburg sammeln bereits einige ADFC-Aktive seit ein paar Wochen Erfahrungen mit dem Gerät.

„Open Bike Sensor“: Ergebnisse sollen Gefahrenstellen zeigen

„Die Ergebnisse werden zum Beispiel in Bezug auf die Forderung nach geschützten Radfahrstreifen sowie der Identifikation von besonderen Gefahrenstellen für den Radverkehr eingehen“, sagt ADFC-Sprecher Dirk Lau der MOPO. Im derzeit laufenden Probebetrieb seien allerdings keine besonderen Strecken in Hamburg zum Testen ausgewählt worden. 

Der „Open Bike Sensor“ orientiert sich am  „Tagesspiegel“-Projekt aus Berlin, das zusammen mit Physikern und Experten für Künstliche Intelligenz einen Radmesser entwickelt hat. „Die dortigen Ergebnisse zeigen, dass mehr als die Hälfte aller Fahrer von Pkw, Lkw, Bussen und Motorrädern Fahrradfahrer zu eng überholen“, so Lau.

Radfahren in Hamburg: So viele Unfälle gab 2020 

Für Ergebnisse aus Hamburg sei es aber es bislang noch zu früh, schließlich befinde man sich noch im Probebetrieb. Vermutlich ab April können sich Radfahrer die Sensoren für eine Woche vom ADFC ausleihen.

In den Jahren 2018 und 2019 gab es in der Hansestadt rund 80 Radunfälle, weil Autofahrer beim Überholen mit zu geringem Abstand fuhren. Im Jahr 2020 stieg die allgemeine Zahl der Unfälle mit Radfahrerbeteiligung um 3,6 Prozent auf 3668. Laut Polizeivizepräsident Morten Struve sei der Hintergrund die Zunahme des Radverkehrs in Hamburg um 33 Prozent gewesen.

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