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  • Zum abendlichen Fastenbrechen gibt es traditionell eine Dattel und einen Schluck Wasser. (Symbolbild)
  • Foto: imago images/Jochen Tack

Ramadan in Hamburg: So wird der Fastenmonat in der Pandemie

Am 13. April startet der muslimische Fastenmonat Ramadan. Normalerweise treffen sich die Gläubigen nach Sonnenuntergang täglich zum Fastenbrechen, dem Iftar, und einem nächtlichen Gebet in der Moschee. In der Pandemie muss vieles online stattfinden.

Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang verzichten Muslime in den nächsten 30 Tagen auf Speisen, Getränke und andere körperliche Genüsse wie Rauchen.

Es ist ein Monat der „Barmherzigkeit und Vergebung“, schreibt Kazim Türkmen, Vorsitzender des größten deutschen Moscheenverbands DITIB in einer Mitteilung.

Ramadan: Muslime fasten 30 Tage

Der Ramadan biete den Muslimen jedes Jahr aufs Neue die Gelegenheit „in uns zu gehen, und zu reflektieren und innerlich zu erneuern“, so Türkmen. Im islamischen Kalender ist Ramadan der neunte Monat und erinnert an die Zeit, als dem Propheten Mohammed der Koran offenbart wurde.

Kazim Türkmen, DITIB-Vorsitzender

Kazim Türkmen, DITIB-Vorsitzender

Foto:

dpa

Gruppen wie Kinder, Schwangere, stillende Mütter, kranke oder altersschwache Menschen müssen aber nicht am Ramadan teilnehmen.

Ausgangsbeschränkung und Fastenbrechen 

Am Ende der 30 Fastentage beginnt das Zuckerfest, ein großes zwei bis dreitägiges Fastenbrechen. Traditionell wird es gemeinsam mit Verwandten gefeiert, die Kinder bekommen Süßigkeiten geschenkt.

In Hamburg leben etwa 130.000 Menschen muslimischen Glaubens. Es gibt um die 50 Moscheen.

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Dieses Jahr findet der zweite Ramadan unter Pandemie-Bedingungen statt. Laut der aktuell geltenden Ausgangsbeschränkungen darf derzeit aber niemand nach 21 Uhr das Haus verlassen.

Das Treffen mit Freunden und Verwandten zum Iftar ist daher kaum möglich. Ganz allein muss trotzdem niemand bleiben.

Gebete in Moscheen nur mit Masken

Das nächtliche Gebet in den Moscheen ist unter strengen Hygienevorgaben und Maskenpflicht eingeschränkt möglich. Kontaktdaten der Teilnehmer müssen erfasst werden, wenn möglich sollen sie ihre eigenen Gegenstände wie Gebetsteppiche mitbringen.

Die Dauer der Gottesdienste sollte „angemessen kurz“ sein, schreibt der Hamburger Senat in einem Muster-Hygienekonzept für Gottesdienste. Auf eine Anfrage der MOPO an die Sozialbehörde schreibt eine Sprecherin, dass Ausnahmen der Kontaktbeschränkungen im privaten Bereich an Ramadan nicht vorgesehen seien. 

Ramadan online und im engsten Familienkreis

Nach Angaben des DITIB werden in diesem Jahr in den Moscheen anstelle der üblichen 20 Gebetseinheiten nach dem Nachtgebet nur acht Einheiten praktiziert. Außerdem bietet der Verein auch online Predigten und Aktivitäten für Erwachsene, Jugendliche und Kinder an.

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„Aufgrund der andauernden Maßnahmen werden wir Muslime diesen Ramadan im engsten Familienkreis verbringen, womit er auch dieses Jahr familiärer wird und ganz andere Möglichkeiten der Spiritualität ermöglicht“, so Türkman.

Vielerorts wird in verschiedenen Konzepten für Bedürftige, Kranke und Alte das „Iftar-to-go“ angeboten oder als „Iftar-auf-Rädern“ bis zur Haustür gebracht.

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