„Unerträglich, großer Hass”: Drastische Reaktion auf brennende Uniform im HSV-Stadion
Erneut haben HSV-Ultras ihren Hass auf die Hamburger Polizei zum Ausdruck gebracht – und damit wiederholt rechtliche Grenzen überschritten: Diesmal zündeten sie am Sonntagmittag beim Spiel gegen Osnabrück eine Polizeiuniform an. Gewerkschaften sind empört, fordern eine deutliche Reaktion des HSV. Auch Innensenator Andy Grote (SPD) sieht in der Aktion eine neue Qualität und zeigt sich besorgt.
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Erneut haben HSV-Ultras ihren Hass auf die Hamburger Polizei zum Ausdruck gebracht – und damit wiederholt rechtliche Grenzen überschritten: Diesmal zündeten sie am Sonntagmittag beim Spiel gegen Osnabrück eine Polizeiuniform an. Gewerkschaften sind empört, fordern eine deutliche Reaktion des HSV. Auch Innensenator Andy Grote (SPD) sieht in der Aktion eine neue Qualität und zeigt sich besorgt.
Erst waren es Banner („Ganz Hamburg hasst die Polizei“), dann sorgte vergangene Woche ein Plakat für ein Verfahren und für Durchsuchungen im Volksparkstadion. Darauf zu sehen: ein zersplitterter Helm, aus dem Blut fließt. Verantwortlich sein soll ein 33-Jähriger. Gegen ihn ermittelt das für Sportgewalt zuständige LKA 124.
HSV-Ultras gegen Polizei: „Nächste Eskalationsstufe“
Nun am Sonntag die angezündete Uniform. Die Polizei leitete daraufhin erneut ein Ermittlungsverfahren ein, wieder geht es um den Verdacht der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten. Die Ermittlungen dauern an, so ein Sprecher.
„Es ist die nächste Eskalationsstufe“, sagt Horst Niens, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP). „Es zeigt, wie groß der Hass ist. Das ist unerträglich“.
Er fordere eine klare Positionierung des HSV, der bisher aber keine Stellung bezog: „Sie haben das Hausrecht und die Möglichkeit, zu agieren.“ Dass da aber nichts passiere, sei beschämend, vor allem in Anbetracht der geringen Zahl an Ultras im Gegensatz zu der Zahl vieler friedlicher und „echter Fans“. Dass nur wenige Prozent das ganze Geschehen diktieren, verstehe er nicht. Niens: „Das ist schwach. Es gibt immer mehr Hetze. Wo soll das hinführen?“
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Ähnlich sieht das die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG). „Die Hamburger Polizei und die DPolG sind sich einig, dass sich 99 Prozent der anwesenden Zuschauer von solch einem Verhalten distanzieren und diese Art von Protest verurteilen“, so Landeschef Thomas Jungfer. Solche Aktionen gehörten nicht in ein Fußballstadion und müssten von der Polizei konsequent verfolgt werden.
Hamburgs Innensenator Andy Grote: „Können wir nicht tolerieren“
Innensenator Andy Grote zeigte sich nach der jüngsten Aktion der Ultras besorgt: Er bewerte das Verbrennen auch als neue Qualität. Zur MOPO sagte er: „Offenbar möchte man hier Polizistinnen und Polizisten brennen sehen. Das alles zeugt von einer Geisteshaltung, die wir in Stadien nicht tolerieren können.“