Kein Rennen der HSV-Profis? Die Ermittler sehen das anders
Ein völlig zerstörter BMW, Polizei, Fahrerflucht – und zwei involvierte HSV-Profis: Es war großes Glück, dass bei dem Vorfall am Montagabend an der St. Pauli Hafenstraße (St. Pauli) niemand verletzt wurde. Stürmer Jean-Luc Dompé (27), der am Steuer des BMW saß, hat mittlerweile offiziell zugegeben, gefahren zu sein (MOPO berichtete). Ein Rennen mit dem Auto seines HSV-Kollegen William Mikelbrencis hat es aber nicht gegeben, soll Dompé behaupten. Die Ermittler der Polizei sehen das allerdings anders.
Ein völlig zerstörter BMW, Polizei, Fahrerflucht – und zwei involvierte HSV-Profis: Es war großes Glück, dass bei dem Vorfall am Montagabend an der St. Pauli Hafenstraße (St. Pauli) niemand verletzt wurde. Stürmer Jean-Luc Dompé (27), der am Steuer des BMW saß, hat mittlerweile offiziell zugegeben, gefahren zu sein (MOPO berichtete). Ein Rennen mit dem Auto seines HSV-Kollegen William Mikelbrencis hat es aber nicht gegeben, soll Dompé behaupten. Die Ermittler der Polizei sehen das allerdings anders.
Fakt ist: Als Polizeibeamte um 21.30 Uhr an dem Unfallort ankommen, sehen sie den BMW M3 (ab 85.000 Euro, mindestens 480 PS) und die Bushaltestelle, in die der Sportwagen gekracht war. Vom Fahrer fehlt aber jede Spur.
HSV-Profis nach Unfall in Wohnung angetroffen
Dompé, auf den der Wagen zugelassen ist, treffen Polizisten in dessen City-Wohnung an. Bei ihm sind Mikelbrencis und ein Freund (27), der den auffällig gelben Mercedes AMG fuhr, mit dem sich Dompé ein Rennen geliefert haben soll. Der 18-jährige Mikelbrencis, Besitzer des gelben Mercedes, soll nur Beifahrer im eigenen Auto gewesen sein.
Beim Rapport mit den HSV-Bossen soll Dompé am Mittwoch versichert haben, dass es kein Rennen gab, sondern es nur wegen der nassen Straße zum Unfall kam. Das berichtet das „Abendblatt“. Dass er flüchtete, soll er damit erklärt haben, dass er unter Schock stand.

Nach MOPO-Informationen gehen die Ermittler der Polizei aber von einem anderen Szenario aus: Demnach gibt es mehrere Zeugen, die ein Rennen beobachtet haben wollen: Beide Autos sollen mit stark aufheulenden Motoren und quietschenden Reifen über die St. Pauli Hafenstraße in Richtung City gefahren sein.
Wahrscheinlicher scheint daher, dass Dompé auf regennasser Straße und bei Minusgraden die Kontrolle über seinen nur mit Sommerreifen ausgestatteten BMW verlor, nachdem er den M3 stark beschleunigt hatte.
Hamburger Polizei geht von einem Rennen aus
Die Polizei stellte beide Fahrzeuge sicher und ließ diese abschleppen. Mittlerweile sind die Fahrdaten ausgelesen – sie werden nun ausgewertet. Die Arbeiten dauern an. Ein Polizeisprecher zur MOPO: „Wir ermitteln weiter wegen des Verdachts des illegalen Kraftfahrzeugrennens und der Unfallflucht.“
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Den Fußballprofis – die seitens des HSV Konsequenzen zu erwarten haben, aber nur kurzzeitig nicht am Training teilnehmen durften – drohen strafrechtliche Konsequenzen, vermutlich in Form von Geldstrafen. Für Dompé kann der Vorfall im schlimmsten Fall sogar im Gefängnis enden.