Neun Brände in neun Monaten – Polizei jagt Feuerteufel von Billstedt
Eine Brandserie in Billstedt hält die Polizei und die Feuerwehr seit Monaten in Atem. Immer wieder legt ein Zündler auf dem Gelände der Post Feuer. Neuerdings auch am nur 50 Meter entfernt gelegenen Einkaufszentrum. Und das vor den Augen der Polizei. In der Nacht zu Montag hat es erneut ein Feuer gegeben. Was über den oder die Täter bislang bekannt ist.
Eine Brandserie in Billstedt hält die Polizei und die Feuerwehr seit Monaten in Atem. Immer wieder legt ein Zündler auf dem Gelände der Post Feuer. Neuerdings auch am nur 50 Meter entfernt gelegenen Einkaufszentrum. Und das vor den Augen der Polizei. In der Nacht zu Montag hat es erneut ein Feuer gegeben. Was über den oder die Täter bislang bekannt ist.
Er schlägt in unregelmäßigen Abständen und zu verschiedenen Uhrzeiten zu. „Er ist rastlos oder aber Frühaufsteher“, sagt ein Polizist zur MOPO. Am häufigsten zündelt er nach MOPO-Informationen zwischen 3.30 und 5 Uhr. Verletzte gab es bislang zum Glück noch nicht, dafür aber hohe Sachschäden. Um kurz nach 4 Uhr brannten am Montag hinter dem Billstedter Einkaufszentrum an der Holzpaletten und Kartonagen – wieder einmal.
Brandserie in Billstedt begann im November
Begonnen hat die Serie am 22. November vergangenen Jahres. Gegen 4.50 Uhr loderten plötzlich helle Flammen vom eingezäunten Gelände der Post an der Möllner Landstraße – direkt gegenüber der Polizeiwache. Die Feuerwehr war mit mehreren Löschfahrzeugen im Einsatz und löschte einen im Vollbrand stehenden Paketwagen. Zu retten war das Fahrzeug allerdings nicht mehr.
Anfang Dezember dann erneut ein Brandeinsatz an der Post. Es brannten Müllcontainer und Paket-Trolleys. Auch hier geht die Polizei von Brandstiftung aus. Danach gab es eine Pause. Erst am 7. Februar dieses Jahres brannte es wieder.

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An diesen Tag zündelte der Pyromane gleich zweimal auf dem Postgelände. Zunächst setzte er Müllcontainer in Brand. Die Feuerwehrmänner waren nach den Löscharbeiten noch gar nicht wieder an der Wache, da mussten sie umdrehen. Diesmal brannte es im Vorraum der Filiale. Dort hatte der Zündler einen Plastikeimer in Brand gesteckt. Das geschmolzene Plastik sorgte für eine enorme Rauchentwicklung und damit für hohen Sachschaden.
EC-Karte sollte auf die Spur des Täters führen
Damals war die Polizei sich sicher, den Täter rasch fassen zu können. Um in den Vorraum zu gelangen, ist eine EC-Karte erforderlich. Die Beamten hofften, dem Täter anhand der am Türöffner hinterlassenen Daten auf die Spur zu kommen. Alle Ermittlungsansätze verliefen aber ergebnislos.

Von nun an ging es Schlag auf Schlag. Im Februar dieses Jahres schlug der unheimliche Zündler noch zwei weitere Male bei der Post zu. Dann machte er erneut eine Pause. Im Mai wurde dann er wieder aktiv. Am 16. Mai zündelte er dort an einem abgestellten Paketwagen. Weitere Taten folgten am 7. und 18. August. Diesmal brannte es wenige Meter von der Post entfernt in einer Zufahrtsstraße zum Einkaufzentrum.
Zündler schlägt in Hamburg zwei Mal binnen 35 Minuten zu
Am frühen Morgen des 5. September schlug der Täter dann erneut zu. Und das gleich zweimal binnen 35 Minuten. Zunächst löschte die Feuerwehr brennende Kartonagen auf dem Hinterhof des Einkaufszentrums. Die Retter hatten die Schläuche gerade zusammengerollt, da kam der nächste Alarm. Diesmal wieder bei der Post. Dort stand ein Müllcontainer in Flammen. Auch dieser Brand war rasch gelöscht. Nun der erneute Brand, den die Feuerwehr schnell löschte.
Der Täter lässt sich nicht durch die hohen Zäune am Postgebäude abschrecken. Zudem wird nach MOPO-Informationen angenommen, dass er die Brandorte vorher längere Zeit auskundschaftet. Ausgeschlossen sei auch nicht, dass der Pyromane mit einem Fahrrad unterwegs ist.
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Laut einer Sprecherin der Polizei können auch mehrere und voneinander unabhängige Personen für die Brände verantwortlich sind. Zeugen, die verdächtige Beobachtungen rund um das Postgelände und das Einkaufszentrum gemacht haben, werden gebeten, sich unter Tel. 4286-56789 zu melden.