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Fahrzeug vom Winterdienst der Stadtreinigung
  • Ein Fahrzeug vom Winterdienst der Hamburger Stadtreinigung (Archivfoto)
  • Foto: dpa / Daniel Bockwoldt

Personalabbau beim Winterdienst – wie gefährlich ist das?

Mehr Straßen und Radwege, aber weniger Mitarbeiter im Winterdienst. Bleibt Hamburg bei Schnee und Glätte mobil? Die CDU-Opposition wirft Verkehrssenator Tjarks vor, er gefährde mit Einsparungen die Sicherheit der Hamburger.

Der Winterdienst der Stadtreinigung Hamburg hat in diesem Jahr deutlich weniger Einsatzkräfte zur Verfügung als im Vorjahr. 725 Mitarbeiter und Beschäftigte bei Fremdfirmen stehen nach Angaben des Senats bereit, um Schnee und Glätte auf Straßen und Radwegen zu beseitigen. Im Vorjahr waren es noch 850, im Winter 2018/19 sogar 900, wie der Senat auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion mitteilte. Gleichzeitig stiegen die Kosten für das Räumen von Straßen und Radwegen von rund 12 Millionen (2019) auf aktuell knapp 12,5 Millionen Euro.

Der verkehrspolitische Sprecher der Oppositionsfraktion, Richard Seelmaecker, kritisierte den Personalrückgang um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr: „Erst in der vorletzten Woche hatten wir in Hamburg einen starken Wintereinbruch. Nun zeigt sich: Der grüne Verkehrssenator (Anjes Tjarks) spart beim Personal für den Winterdienst massiv ein und gefährdet so die Sicherheit der Hamburger.“

Viele Verletzte bei Glätteunfällen

Im Jahr 2022 hat es in Hamburg laut Senatsantwort 331 Glätteunfälle gegeben, bei denen 81 Menschen leicht und sechs sogar schwer verletzt worden seien. „Wir müssen das Personal wieder aufstocken und damit sicherstellen, dass bei Schnee und Eis rechtzeitig geräumt und gestreut wird“, forderte Seelmaecker.

Im laufenden Jahr gab es laut Senatsantwort gut 100 Glätteunfälle mit 41 Leicht- und zwei Schwerverletzten. Allerdings wurde für die Kleine Anfrage nur der Zeitraum Januar bis September erfasst, der jüngste heftige Wintereinbruch mit viel Eis und Schnee ist also noch nicht mitgezählt.

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Der Winterdienst sorgt dafür, dass vor allem verkehrswichtige Wege und besonders gefährliche Routen passierbar bleiben. Auch Radwege an Hauptstraßen werden von der Stadtreinigung im Rahmen ihrer Leistungsfähigkeit geräumt und gestreut. Wohn- und Nebenstraßen würden grundsätzlich nachrangig ergänzend bearbeitet, erklärte der Senat. Für die Gehwege sind die Anlieger zuständig.

In den vergangenen Jahren wurden in Hamburg mehrere neue Wohnviertel mit Straßen und Radwegen gebaut. Die zu räumenden Verkehrsflächen sind dadurch gewachsen. Allein 2022 seien 317 Kilometer Radwege in den Winterdienst aufgenommen worden, heißt es im jüngsten Klimabericht des Senats. (ste/dpa)

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