Nicht alle regionalen Gemüse-Kisten halten, was sie versprechen
Sie sind in Hamburg immer häufiger zu sehen: Kleine Kisten, die zum Beispiel in Treppenhäusern vor den Wohnungstüren der Nachbarn stehen und darauf warten, ausgeräumt zu werden. Die Rede ist von Gemüsekisten. Kunden sparen sich den Gang zum Supermarkt, der Lieferant verspricht gute Qualität und regionalen Anbau. Doch stimmt das überhaupt?
- Deutsch (Deutschland)
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Sie sind in Hamburg immer häufiger zu sehen: Kleine Kisten, die zum Beispiel in Treppenhäusern vor den Wohnungstüren der Nachbarn stehen und darauf warten, ausgeräumt zu werden. Die Rede ist von Gemüsekisten. Kunden sparen sich den Gang zum Supermarkt, der Lieferant verspricht gute Qualität und regionalen Anbau. Doch stimmt das überhaupt?
Die Verbraucherzentrale Hamburg hat das Angebot von insgesamt acht lokalen Lieferanten unter die Lupe genommen. In Sachen Herkunftsort und Transparenz besteht bei einigen jedoch Nachbesserungsbedarf.
Nur etwas mehr als ein Drittel der insgesamt 55 bestellten Produkte stammte aus sehr nah gelegenen Betrieben mit einer Entfernung von höchstens 50 Kilometern zum Lieferort im Zentrum von Hamburg. 60 Prozent des Gemüses kam von Höfen, die über 100 Kilometer entfernt waren oder deren Standort mit der Angabe „Deutschland“ nicht konkret benannt wurde.
Gemüse-Kisten in Hamburg: Produkte stammen teilweise aus Europa
Drei Produkte davon stammten sogar trotz der Auslobung „Regionalkiste“ aus dem Ausland. „Das erwarten viele sicher nicht, wenn sie Gemüse aus der Region bestellen“, so Jana Fischer von der Verbraucherzentrale Hamburg. Von den acht untersuchten Lieferanten schnitt das Unternehmen „Hoflieferant“ beim Thema Regionalität am besten ab. Auch der Anbieter „Frischepost“ bekam ein Gut, Radieschen und Paprika stammten jedoch aus Europa.
Der Verbraucherschutz fordert eine konkrete Kennzeichnung des Herkunftsortes auch innerhalb Deutschlands. „Diese ist zwar nicht vorgeschrieben, aber bei einer Auslobung ‚Regionalkiste‘ aus Verbrauchersicht erforderlich, um zu erkennen, wie regional das Gemüse tatsächlich ist“, erklärt Fischer.
Gemüse-Kisten: Dafür gab es Lob von den Testern
Insgesamt sei jedoch das Gemüse aus allen acht Kisten sehr frisch gewesen und wies äußerst selten leichte Beschädigungen auf.
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Die Lieferungen erfolgten in Mehrwegkisten aus Holz, Plastik oder Pappe. Viele Produkte waren nicht noch einmal extra eingepackt. Besonders positiv fielen in der Summe die Anbieter „Hoflieferant“, „Biokiste Hamburg“, „Elbers Hof“ und „My Fresh Farm“ auf.