Neuerung an der Reeperbahn: Wie sich Hamburgs bekannteste Straße jetzt verändert
Hamburgs wohl bekannteste Straße bekommt ein neues Gesicht: Die Reeperbahn soll einen richtigen Fahrradweg erhalten. Das gab jetzt die Verkehrsbehörde bekannt. Die MOPO erklärt, warum der Radweg ausgerechnet dort hin kommt, was genau geplant ist und was das für Autofahrer bedeutet.
Für viele Radfahrer ist sie eine der Horror-Straßen in Hamburg: Fahrräder und Autos müssen sich auf weiten Teilen der stark befahrenen und vierspurigen Straße die Fahrbahn teilen. Seit Sommer 2021 führt die Reeperbahn deshalb die Liste der „Flop 10“ des Radfahrerverbands ADFC an – also der zehn Straßen in Hamburg, die eine besonders schlechte Fahrradinfrastruktur bieten.
Hamburgs wohl bekannteste Straße bekommt ein neues Gesicht: Die Reeperbahn soll einen richtigen Fahrradweg erhalten. Das gab jetzt die Verkehrsbehörde bekannt. Die MOPO erklärt, warum der Radweg ausgerechnet dort hin kommt, was genau geplant ist und was das für Autofahrer bedeutet.
Für viele Radfahrer ist sie eine der Horror-Straßen in Hamburg: Fahrräder und Autos müssen sich auf weiten Teilen der stark befahrenen und vierspurigen Straße die Fahrbahn teilen. Seit Sommer 2021 führt die Reeperbahn deshalb die Liste der „Flop 10“ des Radfahrerverbands ADFC an – also der zehn Straßen in Hamburg, die eine besonders schlechte Fahrradinfrastruktur bieten.
Gerade für unsichere Fahrradfahrer war die Situation eine Zumutung, findet der ADFC, der hier schon lange einen richtigen Radweg fordert. Und auch die Polizei berichtete von besonders vielen Unfällen auf der Reeperbahn.
Reeperbahn: Eine Autospur wird zum Radweg
Das soll sich jetzt ändern: Am Montag gab die Verkehrsbehörde den Start eines neuen Verkehrsversuchs ab Ende November bekannt. Auf der Reeperbahn wird in Richtung stadteinwärts eine Fahrradspur geschaffen: 900 Meter lang, zwischen 2,48 und 3,24 Meter breit und auf Kreuzungen rot eingefärbt. Kostenpunkt voraussichtlich rund 130.000 Euro.
Das soll die Straße sicherer machen und die Verkehrsachse von Altona in Richtung Innenstadt für Fahrräder weiter ausbauen – denn der neue Radweg schließt an die Königstraße an, auf der es bereits breite Radwege gibt.
ADAC in Hamburg: „Es muss etwas getan werden”
Statt wie bisher zwei, wird es für Autos auf der Reeperbahn in diese Richtung dann nur noch eine Spur geben. „Wir sind nicht begeistert, denn wenn Autos auf eine Spur verengt werden, befürchten wir Verkehrsprobleme“, so ein Sprecher des ADAC zur MOPO. „Allerdings ist die Reeperbahn ein Unfallschwerpunkt und es muss etwas getan werden. Wenn so Unfälle verhindern werden, sperren wir uns natürlich nicht dagegen.“
„Wir versuchen den Kfz-, Rad- und Fußgängerverkehr dort, wo es möglich ist, voneinander zu trennen“, erläutert Dennis Krämer, Sprecher der Verkehrsbehörde. „Das wird auch von vielen Autofahrern begrüßt.“ Auch bei Pop-Up-Bikelanes wie an der Hallerstraße habe es Befürchtungen gegeben, dass sich die Lage für Autos verschlechtert. Das habe sich aber nicht bewahrheitet.
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Parkplätze und Abbiegemöglichkeiten bleiben für Autos auf der Reeperbahn zudem erhalten und es werden drei neue Ladezonen geschaffen. Teile des Radwegs werden zudem für Busse freigegeben.
Hamburg: So entscheidet sich, wie es dann weitergeht
Wie es danach weitergeht, entscheidet sich im ersten Halbjahr 2023. Wie schon bei den Pop-Up-Bikelanes in der Hallerstraße, der Max-Brauer-Allee und Am Schlump wird ausgewertet, ob sich Unfallzahlen tatsächlich verringert haben, die Spur viel genutzt wird und die Auswirkungen auf den Autoverkehr vertretbar sind. Dann soll auch in Richtung Altona ein solcher Radweg eingerichtet werden – und die Reeperbahn wird für Autos nur noch zweispurig.
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Der ADFC freut sich über den neuen Radweg, wünscht sich aber insgesamt mehr Tempo beim Ausbau der Rad-Infrastruktur. Auch auf der Ludwig-Erhard-Straße, der Willy-Brandt-Straße und dem Gorch-Fock-Wall würden bessere Radwege benötigt. Zudem brauche es eine Verbindung wie hier vom Westen auch vom Osten in die Innenstadt.
Und welche Straßen nimmt sich die Verkehrsbehörde als nächstes vor? Ein Kandidat ist die Stresemannstraße, fest steht das aber noch nicht. „Wir schauen uns an, wo es viel Radverkehr, aber keine ausreichende Infrastruktur gibt“, sagt der Behördensprecher. „Und wollen auf wichtigen Verbindungsachsen die Lücken schließen.“