Mein Haus? Mein Boot? Mein Hausboot!
Da liegt sie, schaukelt vor sich hin, und wir sind uns auf Anhieb sympathisch, obwohl wir uns noch gar nicht kennen. „Souly“ und ich könnten gute Freunde werden, das steht schon mal fest. Im Yachthafen von Heiligenhafen hat das Hausboot am Ende des Stegs vor einem Jahr einen optimalen Ankerplatz gefunden. Mit freiem Blick über das Wasser zur Halbinsel Graswarder, einem Naturschutzgebiet. Kann ja nur gut werden mit uns beiden.
Blick auf den Yachthafen
„Souly“ hat genug Platz für bis zu fünf Personen. Dazu eine Sonnenterrasse am Bug plus Dachterrasse mit gemütlichen Strandkörben. Von hier lässt sich der Yachthafen gut überblicken. Gleich um die Ecke liegt „Gosch“ – falls man mal Fisch essen möchte, ohne ihn selbst zubereiten zu müssen. Das könnte man natürlich auch, sogar selbst geangelten. Denn: Mit „Soulys“ kleiner Schwester, einem führerscheinfreien Motorboot, können Urlauber jederzeit zum Angeln zum Beispiel in Richtung Fehmarn aufbrechen.
Brötchen holen mit dem Boot
Eine morgendliche Bootstour zur Bäckerei „Junge“ ist auch ein großer Spaß – wer kommt schon übers Wasser zum Brötchenholen? Wir erkunden die Umgebung erst mal zu Fuß. Links und rechts – oder sagt man hier backbord und steuerbord? – vom Hausboot werkeln Profi-Seeleute an ihren Yachten. Da können wir Landeier, die mit ihrem Hausboot fest verankert sind und nicht bei Wind und Wetter aufs Meer hinaussegeln, nur staunen.
Sonnenreiche Region
Davon mal abgesehen scheint die Sonne – die Region zählt zu den sonnenreichsten in Deutschland. So schlendern wir zum Fischereihafen, essen dort – was sonst? – ein Fischbrötchen und stellen fest, dass Heiligenhafen ein sehenswerter Ort mit schönem Marktplatz, Backstein-Kirche und weiteren historischen Gebäuden ist. Auch am Strand lässt es sich in beide Richtungen lange spazieren. Oder geradeaus übers Wasser, auf der 435 Meter langen Erlebnis-Seebrücke in Zick-Zack-Form.
Blick auf Fehmarn
Heute gehen wir nach Osten auf die Halbinsel Graswarder, die Fehmarnbeltbrücke immer im Blick. Dicht am Wasser stehen bunte Strandvillen, die um das Jahr 1900 gebaut wurden. Rechts im Naturschutzgebiet sorgen Regenpfeifer, Möwen, Rotschenkel, Eiderenten und Austernfischer für eine konstante Geräuschkulisse. Nach Westen führt der Weg zum Binnensee, zur Steilküste mit dem Leuchtturm und vorbei am Kunstwerk „Mann im Sturm“.
Sonnenuntergang an Deck
Nach ein paar Stunden unterwegs freuen wir uns auf „Souly“. Die segelnden Nachbarn kommen winkend von ihren Tagestörns zurück. Wir winken von unserem Hausboot zurück. Was könnte schöner sein als ein Sonnenuntergang an Deck? Leider ist es schon der letzte. Tschüs Heiligenhafen, tschüs „Souly“! Auf eine lange Freundschaft!
Eine Nacht auf dem 75 Quadratmeter (zzgl. Dachterrasse) großen Hausboot „Souly“ in Heiligenhafen mit zwei Schlafzimmern kostet inklusive Nutzung des führerscheinfreien Motorboots ab 260 Euro für zwei Personen (Folgenacht 199 Euro). Info und Buchung: www.lieblingsurlaub-ostsee.de